Pressemeldung Nr. 154 vom

„Schule Plus“ ist ein Tropfen auf den heißen Stein:Julia Willie Hamburg: Besonders belastete Schulen brauchen schnell wirksame Hilfe

„Es gibt weit mehr als 20 Schulen in Niedersachsen, die unter besonders schwierigen Bedingungen arbeiten müssen – diese haben nun das Nachsehen, weil wieder einmal nur ein öffentlichkeitswirksames Modell auf den Weg gebracht wurde, anstatt strukturelle Veränderungen herbeizuführen.“

Darum geht’s

Kultusminister Tonne hat heute (18.10.2018) sein Programm „Schule Plus“ vorgestellt.

Das sagen die Grünen

Julia Hamburg, schulpolitische Sprecherin

„Das Programm ‚Schule Plus‘ ist nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Es gibt weit mehr als 20 Schulen in Niedersachsen, die unter besonders schwierigen Bedingungen arbeiten müssen – diese haben nun das Nachsehen, weil wieder einmal nur ein öffentlichkeitswirksames Modell auf den Weg gebracht wurde, anstatt strukturelle Veränderungen herbeizuführen.“

„Auch für die 20 Schulen erweist sich dieses Programm als zynisch: Mit 15 zusätzlichen Wochenstunden, werden in der Regel noch nicht einmal die Lücken gestopft, die in den Schulen durch die unzureichende Unterrichtsversorgung entstehen. Echte Unterstützung sieht anders aus.“

„Was Niedersachsen fehlt, ist eine Ausstattung der Schulen anhand der Aufgaben, die diese Schulen leisten müssen. Wir haben deshalb einen Antrag zur Einführung sozialer Indikatoren bei der Ausstattung von Schulen auf den Weg gebracht. Das würde am Kern des Problems ansetzen. Bei der GroKo hingegen fehlen klare Kriterien, nach denen Schulen als sogenannte Brennpunktschulen eingestuft werden. Deshalb bleibt die Anzahl der unterstützten Schulen beliebig und die Verteilung der Mittel nicht nachvollziehbar.“

Zum Hintergrund

Die Grünen hatten im August den Antrag „Schulen mit schwierigen Rahmenbedingungen stärker unterstützen - Ressourcen bedarfs-gerechter zuteilen“ vorgelegt. Darin wird gefordert, 1.000 zusätzliche Stellen für die Unterstützung von Schulen mit schwierigen sozialen Rahmenbedingungen einzurichten und nach Hamburger Vorbild einen Sozialindex zu erstellen, auf dessen Grundlage zusätzliche Mittel auf die Schulen verteilt werden.

Im Jahr 2017 hat die Landesregierung für das Programm „Sozialpädagogische Fachkräfte in Schulen in sozialen Brennpunkten“, jedoch eine Liste von 65 Schulen vorgelegt. Es bleibt offen, warum die Zahlen zu dem jetzigen Programm so auseinandergehen.

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