"Ist Niedersachsen das ökologische Armenhaus Europas?" - Ina Korter bekräftigt Forderung nach FFH-Meldung der Wesermündung

In Niedersachsen sei nicht einmal die Hälfte des europäischen Durchschnitts nach der FFH-Richtlinie der EU geschützt: Die niedersächsischen FFH-Flächen machten etwa 7% der Landfläche aus, der europäis...

In Niedersachsen sei nicht einmal die Hälfte des europäischen Durchschnitts nach der FFH-Richtlinie der EU geschützt: Die niedersächsischen FFH-Flächen machten etwa 7% der Landfläche aus, der europäische Durchschnitt liege bei über 14%. Darauf wies die Grünen-Landtagabgeordnete Ina Korter in ihrer Reaktion auf die Kritik des Nordenhamer CDU-Kreistagsabgeordneten Ernst Tannen hin. Ernst Tannen hatte den Grünen vorgeworfen, mit ihrer Forderung nach Ausweisung des Weserästuars als FFH-Gebiet gefährdeten sie die wirtschaftliche Entwicklung.
"Wirtschaft kontra Umwelt, das ist doch der ganz tiefe Griff in die Mottenkiste. Wir wissen längst, dass das nicht stimmt. Die Niederlande sind mit 11% ihrer Fläche als FFH-Gebiet nicht wirtschaftlich am Ende. Auch um die dänische Wirtschaft muss man sich keine besonderen Sorgen machen, weil dort über 20% unter europäischem Naturschutz stehen", stellte Ina Korter fest.
Die Grünen-Politikerin wies darauf hin, dass die EU-Kommission ausdrücklich gefordert habe, die Wesermündung als FFH-Gebiet zu melden. "Herr Tannen sollte sich lieber über die bis zu 790.000 Euro Strafzahlung sorgen, die dem Land täglich drohen, wenn nicht endlich eine vernünftige FFH-Kulisse nach Brüssel übermittelt wird", so Ina Korter. Das bereits laufende Verfahren vor dem europäischen Gerichtshof sei nur deshalb ausgesetzt worden, weil auch Niedersachsen versprochen habe eine vernünftige Meldung abzugeben.
Die wirtschaftliche Entwicklung sei eher dadurch gefährdet, dass sich das Land einer FFH-Meldung der Wesermündung verweigere. Die EU-Naturschutzrichtlinie sei für das Gebiet trotzdem zu beachten. Das hätten der Europäische Gerichtshof und das Bundesverwaltungsgericht bei vergleichbaren Fällen deutlich gemacht, ergänzte die Grünen-Abgeordnete.
Der niedersächsische Küstenraum sei besonders auf den Tourismus angewiesen. "Deshalb tragen wir hier besondere Verantwortung für eine intakte Natur. Ein ökologisches Armenhaus Europas verkauft sich da ausgesprochen schlecht", erklärte Ina Korter abschließend

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