Pressemeldung Nr. 75 vom

Grüne fordern Aufklärung:Imke Byl: Landesregierung räumt Ausmaß des Grundwasserschaden in Emlichheim nur scheibchenweise ein

Es ist unverantwortlich, dass die Landesregierung die Leckagen immer nur scheibchenweise einräumt. Auch jetzt wird bekannt, dass der Grundwasserschaden in Emlichheim noch größer ist als befürchtet. Wirtschaftsminister Althusmann muss dem Landtag nun erklären, warum seine Behörde über dem entstandenen Grundwasserschaden erst so spät informiert.

Darum geht´s

Immer wieder ist in Niedersachsen unbemerkt Lagerstättenwasser bei der Förderung von Gas  und Erdöl ausgetreten und hat schwere Schäden im Grundwasser verusacht.  Bereits im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass über Jahre unbemerkt Lagerstättenwasser aus der Einpressbohrung Emlichheim-132 ausgetreten war. Nun hat das Landesbergamt (LBEG) bekannt gegeben, dass auch aus der benachbarten Einpressbohrung Emlichheim-51 hochgiftiges Lagerstättenwasser ausgelaufen ist. Die Grünen-Fraktion hat dazu nun eine Unterrichtung der Landesregierung im Umweltausschuss eingefordert.

Das sagen die Grünen

Imke Byl, umwelt- und energiepolitische Sprecherin:

„Es ist unverantwortlich, dass die Landesregierung die Leckagen immer nur scheibchenweise einräumt. Auch jetzt wird bekannt, dass der Grundwasserschaden in Emlichheim noch größer ist als befürchtet. Wirtschaftsminister Althusmann muss dem Landtag nun erklären, warum seine Behörde über dem entstandenen Grundwasserschaden erst so spät informiert. Dass die Bohrung 51 durchrostet war, war spätestens seit März 2019 bekannt.

Schon die massive Leckage der benachbarten Bohrung 132 gilt als der größte Schadensfall in der Geschichte der Öl- und Gasförderung in Niedersachsen. Die Landesregierung muss das wahre Ausmaß dieser Umweltverschmutzung endlich vorbehaltslos aufklären.

Bis heute wurden keine wirksamen Konsequenzen aus diesem massiven Aufsichtsversagen gezogen. Der von der Landesregierung angekündigte, regelmäßige Bohrloch-TÜV lässt weiter auf sich warten. Es ist wieder typisch: Minister Althusmann spuckt erst große Töne und dann geht es unverändert weiter wie zuvor. Die Landesregierung muss ihre Versprechungen endlich wahrmachen und die Sicherheit in der Erdöl- und Erdgasförderung erhöhen!““

Hintergrund

Die Leckage an der Bohrung 51 ist die zweite Leckage auf dem Ölförderfeld Emlichheim in der Grafschaft Bentheim.

Über vier Jahre trat an der Bohrung 132 unbemerkt bis zu 220.000 Kubikmeter Lagerstättenwasser aus. Lagerstättenwasser ist hochsalzig und mit Rückständen der Erdölförderung belastet ist. Wintershall Dea hat angekündigt, den Grundwasserschaden im Umfeld der Bohrung 132 schrittweise zu sanieren.

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