Pressemeldung Nr. 160 vom

Mehr Todesfälle durch Antibiotika-Resistenzen:Imke Byl: Antibiotika haben in unserem Wasser nichts verloren

Antibiotikaresistenzen sind eine wachsende Gefahr. Die größte Ansteckungsgefahr besteht in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen. Aber auch unsere Gewässer werden durch Antibiotika-Reste im Abwasser und Rückstände aus der Tierhaltung belastet.

Darum geht’s

In Deutschland sterben jährlich über 2.000 Menschen an den schrecklichen Folgen von Krankheiten, die von antibiotikaresistenten Keimen verursacht werden,  knapp 55.000 sind von einer Infektion betroffen. Die Bedrohung ist in den vergangenen Jahren europaweit deutlich gestiegen, das zeigt eine aktuelle Studie des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC). Die Grünen im Landtag kritisieren, dass der Umweltminister nach wie vor Ergebnisse einer Untersuchung von Gewässern auf antibiotikaresistente Keime unter Verschluss hält.

Das sagen die Grünen

Imke Byl, umweltpolitische Sprecherin

„Antibiotika haben in unserem Wasser nichts verloren. An welchen niedersächsischen Bächen, Flüssen und Seen wurden antibiotikaresistente Keime nachgewiesen? Die Ergebnisse dieser Messungen hält Umweltminister Lies nach wie vor unter Verschluss. Statt Geheimhaltung brauchen wir Transparenz und Aufklärung, um die Ursachen der Gewässerbelastung anzugehen.“

„Antibiotikaresistenzen sind eine wachsende Gefahr. Die größte Ansteckungsgefahr besteht in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen. Aber auch unsere Gewässer werden durch Antibiotika-Reste im Abwasser und Rückstände aus der Tierhaltung belastet. Diese Verbreitungswege müssen wir kritisch im Blick behalten.“

Zum Hintergrund

Auch in niedersächsischen Gewässern finden sich antibiotikaresistente Keime, diese Meldung löste Anfang des Jahres vielerorts Besorgnis aus. Auf Druck der Grünen führte das niedersächsische Umweltministerium ein Sondermessprogramm durch. Die Messergebnisse liegen dem Umweltministerium vor, Minister Lies stellte Ende September eine Zusammenfassung der Ergebnisse vor. Doch was genau die Untersuchungen an den 80 Standorten in ganz Niedersachsen ergeben haben, wurde bislang nicht bekannt. Die Grünen im Landtag wollen nun alle Messergebnisse mit einer Anfrage öffentlich machen.

 

 

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