Pressemeldung Nr. 201 vom

Kultusausschuss für Vielfalt und gegen Diskriminierung:Hamburg: Es ist normal, verschieden zu sein

„Es ist normal, verschieden zu sein. Der Kultusausschuss hat sich heute mit deutlicher Mehrheit für konkrete Maßnahmen zur Abbildung sexueller Vielfalt an Schulen ausgesprochen. Mit dem heutigen Beschluss haben wir ein starkes Zeichen für mehr Toleranz und gegen Diskriminierung an Schulen gesetzt“, so Julia Hamburg.

Darum geht's

Der Kultusausschuss hat heute mit den Stimmen von SPD, Grünen und FDP dem Antrag „Schule muss der Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identitäten gerecht werden – Diskriminierung vorbeugen“ zugestimmt.

Das sagen die Grünen

Julia Hamburg, queerpolitische Sprecherin

„Es ist normal, verschieden zu sein. Der Kultusausschuss hat sich heute mit deutlicher Mehrheit für konkrete Maßnahmen zur Abbildung sexueller Vielfalt an Schulen ausgesprochen. Mit dem heutigen Beschluss haben wir ein starkes Zeichen für mehr Toleranz und gegen Diskriminierung an Schulen gesetzt.“

„Wir werden nicht nachlassen, für gegeneseitiges Verständnis einzutreten, auch wenn die GegnerInnen unserer Initiative nicht müde werden, ihr Märchen von der sexuellen Umerziehung zu erzählen. In unserem Antrag geht es um die Thematisierung und Abbildung von Lebensrealtitäten, auch im Unterricht. Ziel ist die Vermittlung der Lebenswelten von SchülerInnen und LehrerInnen, um Ausgrenzung und Diskriminierung entgegenzuwirken.“

„Homophobie ist in Schulen häufig noch immer ein blinder Fleck. Es reicht nicht aus, die Lebensrealität vieler homo-, bi-, trans- und intersexuellen Menschen lediglich im Rahmen einer allgemeinen Auseinandersetzung mit Diskriminierung zu thematisieren, wie die CDU es im Kultusausschuss vorgeschlagen hat. Die Schule hat die Aufgabe, alle Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung ihrer jeweiligen sexuellen und geschlechtlichen Entwicklung mitzunehmen und Mobbing vorzubeugen. Es geht hier um das Wohl von SchülerInnen und LehrerInnen an unseren Schulen - diese Debatte zur Polarisierung zu nutzen und mit anderen sexualpädagogischen Auseinandersetzungen zu vermischen, wird dieser Thematik überhaupt nicht gerecht. Hier brauchen wir eine stärkere Versachlichung und Differenzierung in der Debatte."

Zum Hintergrund

Nach wissenschaftlichen Schätzungen sind fünf bis zehn Prozent aller Menschen lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell oder intersexuell. Eine große Mehrheit der Stellungnahmen zum Antrag „Schule muss der Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identitäten gerecht werden – Diskriminierung vorbeugen“ haben deutlich gemacht, dass die Situation dieser Jugendlichen in vielen Schulen noch zu wenig beachtet, diese Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu wenig gefördert und sie vor Mobbing zu wenig geschützt werden. Zahlreich wurde der Antrag somit unterstützt.

Mehr Infos unter gltn.de/vielfalt

Zurück zum Pressearchiv