Pressemeldung Nr. 315 vom

Gorleben-Empfehlung des „Asse-Versagers Helmholtz-Zentrum“ zurückgewiesen :GRÜNE zum Asse-PUA: Tohuwabohu bei Plutonium-Kontrolle durch niedersächsische Atomaufsicht

„Ich hätte nie für möglich gehalten, dass in Deutschland 18,4 kg Plutonium einfach mal so verschwinden können", so Stefan Wenzel. Die Landesbehörden, die EURATOM-Kontrollbehörde und der TÜV hätten sich „täuschen lassen oder bewusst weggesehen".

Nach Einschätzung der Landtagsgrünen hat die heutige (Donnerstag) Befragung des Geschäftsführers der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe Dieter Rittscher im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss "eine beispiellose Misswirtschaft" bei der Atomaufsicht des Landes und dem Bundesforschungsministerium offenbart. "Ich hätte nie für möglich gehalten, dass in Deutschland 18,4 kg Plutonium einfach mal so verschwinden können", sagte der Fraktionsvorsitzende Stefan Wenzel in Hannover. Die Landesbehörden, die EURATOM-Kontrollbehörde und der TÜV hätten sich "täuschen lassen oder bewusst weggesehen", sagte der Grünen-Politiker.

Es würde sich der Verdacht aufdrängen, dass das Inventar der Asse vom Helmholtz-Zentrum absichtlich klein gerechnet wurde, um den Sicherheitsnachweis für die bis Sommer 2008 geplante Flutung des Bergwerks zu vereinfachen. Die Atomaufsicht müsse Kenntnis von den unterschiedlichen Angaben zu den Plutoniummengen gehabt haben, weil den Landesbehörden unterschiedliche Meldungen zu den Mengen vorlagen. Trotzdem habe das Umweltministerium erste Teilgenehmigungen für die Flutung der tieferen Schichten der Asse erteilt.

Wenzel spricht von "Tohuwabohu bei der Aufsicht über Kernbrennstoffe in Niedersachsen". Jetzt müsse geklärt werden, welche Kenntnisse verantwortliche Personen im Landesumweltministerium gehabt haben. Vor diesem Hintergrund kritisierte der Grünen-Politiker aktuelle Äußerungen des Helmholtz-Zentrums zu Gorleben. Es müsse fast als zynisch gewertet werden, dass ausgerechnet der "Asse-Versager" nun für Gorleben eine "Eignungs-Empfehlung" abgebe. "Die dort Tätigen hätten allen Grund sich mit weiteren Unbedenklichkeitserklärungen zurückzuhalten", sagte Wenzel.

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