Statement:Grüne: Weidehalter*innen brauchen unbürokratische Unterstützung statt Theoriestudien zum Wolf

Nicht etwa Fehlabschüsse und illegale Bejagung, sondern wirksame Schutzmaßnahmen der Weidetierhalter*innen haben die Zahl der Nutztierrisse trotz steigender Population deutlich sinken lassen. Statt theoretischer Studien braucht es eine schnelle und unbürokratische Unterstützung beim Schutz der Weidetiere vor dem Wolf.

Im vergangenen Jahr hat das Land Niedersachsen eine Studie zur Wolfspopulation in Auftrag gegeben. Nun liegen die Ergebnisse vor. Dazu sagt Christian Meyer, stv. Fraktionsvorsitzender und naturschutzpolitischer Sprecher:

Umweltminister Olaf Lies ignoriert das geltende Recht, wenn er eine zahlenmäßige Ober- oder Akzeptanzgrenze für den Wolfsbestand festlegen will. Dies ist weder mit dem EU- noch mit dem Bundesrecht vereinbar, wie auch das Bundesumweltministerium mehrfach festgestellt hat. Den Weidehalter*innen erweist Lies mit seinem Agieren daher einen Bärendienst, da es von den nötigen Hilfen beim Schutz vor dem Wolf ablenkt. Nicht etwa Fehlabschüsse und illegale Bejagung, sondern wirksame Schutzmaßnahmen der Weidetierhalter*innen haben die Zahl der Nutztierrisse trotz steigender Population deutlich sinken lassen. Statt theoretischer Studien braucht es eine schnelle und unbürokratische Unterstützung beim Schutz der Weidetiere vor dem Wolf.

Auch die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht durch SPD und CDU hat nichts am Schutzstatus des Wolfes geändert – vielmehr wird die Verantwortung für den Wolf jetzt auf die Jäger*innen geschoben, den sie aber nicht schießen dürfen. Eine Bejagung ist weiterhin illegal. Ausnahmegenehmigungen können nur für einzelne Problemwölfe, die mehrfach Schutzvorrichtungen überwunden haben, erteilt werden.“

Hintergrund:

Entscheidend für den Schutzstatus des Wolfes ist, ob der Erhaltungszustand günstig oder ungünstig ist. Für einen günstigen Erhaltungszustand sind nach der FFH-Richtlinie neben der absoluten Zahl der Wölfe auch das natürliche Verbreitungsgebiet und der Lebensraum von Bedeutung. Da die Wiederbesiedlung des Wolfes in seine natürlichen Lebensräume noch nicht abgeschlossen ist, bewerten EU und Bundesregierung den Erhaltungszustand weiter als ungünstig.

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