Statement:Grüne: Täglich grüßt die Wolfsverordnung

„Einmal mehr kündigt Umweltminister Olaf Lies den Abschuss von Problemwölfen an, nachdem schon der Ministerpräsident mehr Abschüsse gefordert hat.“

Zu der neuerlichen Ankündigung von Umweltminister Lies, im Herbst die Wolfsverordnung für Niedersachsen auf den Weg zu bringen sagt Christian Meyer, naturschutzpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag:

„Einmal mehr kündigt Umweltminister Olaf Lies den Abschuss von Problemwölfen an, nachdem schon der Ministerpräsident mehr Abschüsse gefordert hat. Absehbar wird über die wortreiche Ankündigung hinaus, allerdings nichts passieren. Bislang ist die Bilanz von Umweltminister Olaf Lies in zweieinhalb Jahren viel Gerede – keine Taten. Weder ist ein einziger Wolf in Niedersachsen besendert noch gibt es die vom Bundesrat geforderte Weidetierprämie auch in Niedersachsen.

Unser Antrag zum sachlichen Umgang mit dem Wolf und die Forderung nach Erleichterungen für Weidetierhalter bei Prävention und Entschädigungen liegt seit fast zwei Jahren im Ausschuss. Die Große Koalition ist sich nicht einig, ob der Wolf nun ins Jagdrecht soll oder nicht.

Hilflos bleibt Lies auch bei seinen Abschussverfügungen. Das Oberverwaltungsgericht hat die Verfügungen als rechtswidrig eingestuft, da sie nicht nur konkrete einzelne Problemwölfe, sondern auch Wölfe umfasst, denen keine Nutztierrisse nachgewiesen werden konnten.

Sollte Umweltminister Lies in der Wolfsverordnung vom Urteil abweichen, bringt er alle Wolfsjäger in große Gefahr für strafbare Fehlabschüsse.

Die neue Wolfsverordnung wird daher das Problem sicher nicht lösen, sondern weiterhin Frust unter den Weidetierhaltern auslösen. Täglich grüßt die Wolfsverordnung, könnte man meinen.

Wichtiger für die schwierige wirtschaftliche Situation etwa der Schafhalter*innen wäre, deren Pflegearbeit an Deichen und auf artenreichem Grünland etwa im Zuge der anstehenden EU-Agrarreform besser zu honorieren. Denn die wirtschaftliche Not der Weidetierhalter beruht nicht auf dem Wolf, sondern auf einer mangelnden Wertschätzung und Honorierung ihrer Arbeit.“

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