Statement:Grüne: Neue Strategie bei Corona-Tests in Niedersachsen überfällig – Personal in Gesundheits- und Pflegeberufen regelmäßig präventiv testen!

„Vorsorgliche Reihentests von Menschen ohne Symptome stellen grundsätzlich nur eine Momentaufnahme dar.“

Die Grünen im Landtag fordern von der Landesregierung eine neue Strategie bei Corona-Tests. Die Fraktion bringt jetzt einen Entschließungsantrag an die Landesregierung ein. Dieser sieht vor, dass künftig besonders gefährdetes Personal in Pflege- oder Gesundheitsberufen regelmäßig vorsorglich getestet werden soll.

Meta Janssen-Kucz, gesundheits- und pflegepolitische Sprecherin:

„Vorsorgliche Reihentests von Menschen ohne Symptome stellen grundsätzlich nur eine Momentaufnahme dar. Sie bieten keine absolute Sicherheit, aber sie können dazu beitragen, Infektionen frühzeitig zu erkennen und gefährliche Ausbrüche zu verhindern. Deshalb sind sie für die besondere Situation in Gesundheits- und Pflegeberufen von besonderer Bedeutung. Es kann deshalb nicht sein, dass Profi-Fußballer regelmäßig präventiv getestet werden, das medizinische und pflegerische Personal aber nicht.

Medizinisches und pflegerisches Personal hat ein erhöhtes Ansteckungsrisiko. Das Gesundheits- und Pflegesystem ist besonders relevant und zugleich besonders sensibel. In mehreren niedersächsischen Alten- und Pflegeheimen hat es Ausbrüche gegeben, so etwa in Wolfsburg, im Landkreis Osnabrück oder in Wildeshausen. Die Grünen-Fraktion fordert deshalb für Niedersachsen eine Änderung der bisherigen Strategie, nur bei einem konkreten Infektionsverdacht zu testen. Wir wollen, dass medizinisches und pflegerisches Personal sofort präventiv getestet wird.

Die Corona-Krise ist leider noch längst nicht ausgestanden. Eine zweite Welle muss unbedingt verhindert werden. Dazu sind engmaschige Kontrollen in Risikobereichen von ganz entscheidender Bedeutung, auch und insbesondere im Gesundheits- und Pflegesystem.“

Hintergrund

So genannte Reihentests stehen in der aktuellen Corona-Krise immer wieder zur Debatte. Bundesgesundheitsminister Spahn und der Verband der Leitenden Krankenhausärzte Deutschland e.V. fordern die Ausweitung von Tests. Niedersachsen lehnt das bisher ab.

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