Pressemeldung Nr. 90 vom

Gesundheitsmonitoring mit zweifelhaften Daten:GRÜNE: Leukämie-Erkrankungen von Asse-Beschäftigten als Berufskrankheit anerkennen

Der Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen Stefan Wenzel setzt sich dafür ein, dass Leukämieerkrankungen ehemaliger Asse-Beschäftigter als Berufskrankheit anerkannt werden.

Der Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen Stefan Wenzel setzt sich dafür ein, dass Leukämieerkrankungen ehemaliger Asse-Beschäftigter als Berufskrankheit anerkannt werden. Deshalb sei es unbedingt erforderlich, die vorliegenden Zahlen und Daten des Gesundheitsmonitorings in der Atommülldeponie auf ihre Vollständigkeit und Plausibilität zu überprüfen, sagte der Grünen-Politiker nach der heutigen (Donnerstag) Sitzung des Asse-Untersuchungsausschusses in Hannover. "Die Aussagen des Gesundheitsmonitorings basieren im Wesentlichen auf Betriebsdaten der Gesellschaft für Strahlenforschung und deren Angaben haben sich schon bei der Ermittlung des Inventars als falsch erwiesen".

Wenzel wies daraufhin, dass für die ersten Jahre, in denen die höchsten Belastungen für Beschäftigte verursacht wurden, fast keine Unterlagen und konkrete Angaben vorhanden sind. Teilweise würden die Zahlen auf nur zwei Stichproben basieren und erst seit 1982 habe das Bergamt die Überwachung der radioaktiven Stoffe in der Abluft vorgeschrieben.

Die heutige Befragung eines ehemaligen Beschäftigten, der selbst an Krebs erkrankt ist, habe Widersprüche aufgedeckt, denen nachgegangen werden müsse. Auch hätten sich die Hinweise erhärtet, dass in der Asse Strahlenschutz-Dosimeter ausgewertet wurden, die von den Beschäftigten nie getragen wurden. Wenzel: "Offenbar war der Kontakt der Beschäftigten mit Strahlung zumindest in einzelnen Fällen viel intensiver als im ersten Teil des Gesundheitsmonitoring angenommen wurde."

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