Pressemeldung Nr. 540 vom

GRÜNE kritisieren Umgang mit Gutachten zur Wiederinbetriebnahme von Bahnstrecken

Wenzel: Landesnahverkehrsgesellschaft rechnet Bahnstrecken schlecht

Die Landtagsgrünen haben das Vorgehen der Landesregierung bei der Prüfung von Bahnstrecken, die für eine Wiederinbetriebnahme i...

Die Landtagsgrünen haben das Vorgehen der Landesregierung bei der Prüfung von Bahnstrecken, die für eine Wiederinbetriebnahme in Frage kommen, scharf kritisiert. Der verkehrspolitischer Sprecher Stefan Wenzel bezieht sich dabei auf eine Stellungnahme des Trierer Verkehrsexperten Prof. Dr. Heiner Monheim, und wirft der LNVG vor, die Chancen für die Inbetriebnahme von Strecken "schlecht zu rechnen”.
"Trotz mehrfacher Nachfrage wird nur eine sehr oberflächliche Version des LNVG-Gutachtens zur Verfügung gestellt”, sagte der verkehrspolitische Sprecher Stefan Wenzel am Dienstag (heute) in Hannover. "Die LNVG will sich nicht in die Karten sehen lassen.”
Nach Wenzels Auskunft kommt Professor Monheim in der Analyse der vorliegenden Informationen zu dem Schluss, dass die LNVG wichtige Parameter willkürlich gesetzt habe. So sei zum Beispiel für die Strecke Aurich-Abelitz der verlagerungsfähige PKW-Anteil mit 900 PKW pro Tag benannt, während eine an der Strecke liegende Gemeinde in ihrem Verkehrsentwicklungsplan einen Anteil von 3000 PKW ermittelt habe. Zur Bestimmung von Investitionskosten seien zudem teure DB-Kostensätze herangezogen worden obwohl es kostengünstigere Ansätze dafür gebe.
Monheim käme zu der Einschätzung (Zitat) "Bei der Zugrundlegung einer regionalen Vernetzung, kostengünstiger Investitionen, eines modernen Fahrbetriebs...würde sich sowohl ein hoher Verkehrswert für die Region ergeben, spürbare ökologische Entlastung und eine wesentlich verbesserte Kostenstruktur ergeben." Das Gutachten der LNVG hatte für die Strecke jedoch einen negativen Kosten-Nutzen-Faktor ermittelt.
Mit negativem Ergebnis waren u.a. auch die Strecken Einbeck-Salzderhelden, Rinteln-Stadthagen, Bad Bentheim-Nordhorn und Duderstadt-Teistungen untersucht worden.
Wenzel forderte Wirtschaftsministerin Knorre auf, sich dafür einzusetzen, dass die zu untersuchenden Strecken nicht "kaputt geprüft” werden, wie es offensichtlich ihr Vorgänger Peter Fischer vorhatte, weil einzusetzende Mittel für die Wiederinbetriebnahme schon vorab für die EXPO verplant waren.

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