Krisenmanagement gegen Unterrichtsausfall versagt - Mutlosigkeit bei Schulentwicklung :GRÜNE: Klausur-Beschlüsse ein „panisch gepackter Notfall-Koffer“

Als einen "panisch gepackten Notfallkoffer" haben die Landtagsgrünen die heute (Dienstag) von der Landesregierung vorgestellten Klausur-Beschlüsse zur Unterrichtsversorgung bezeichnet. "Statt ein Konzept vorzulegen, wird ein Sammelsurium von Notmaßnahmen präsentiert", sagte die schulpolitische Sprecherin Ina Korter. Noch immer kämen keine verlässlichen Zahlen auf den Tisch, aus denen deutlich würde, wie viele Unterrichtsstunden durch den Ausgleich des Lehrerarbeitszeitkontos in den kommenden Jahren fehlen werden. Mit der Mehrarbeit von Referendaren, der Beschäftigung von Pensionären und der Kürzung von Beratungslehrerstunden versuche die Landesregierung, sich über das nächste Jahr zu retten. Damit könne der Bedarf von 1.500 Stellen nicht ausgeglichen werden.

Korter forderte die Bereitstellung zusätzlicher Lehrerstellen. Ministerpräsident Wulff täusche die Öffentlichkeit, wenn er behaupte, dass der Ausgleich der Stunden in den nächsten zwei Jahren abgewickelt werden könnte. Die Arbeitszeitkonten würden erst im Jahr 2024 vollständig abgebaut sein.

Die Grünen-Politikerin warf der Landesregierung vor, bei der Entwicklung der Schulstruktur "weiterhin mit Scheuklappen unterwegs" zu sein. Die Einführung der zusammengefassten Haupt- und Realschule sei ein untauglicher Versuch. Die notwendige Weiterentwicklung des Schulwesens bleibe in Niedersachsen blockiert.

Als "Kampfansage an die Gesamtschulen" bezeichnete Korter die Absicht der Landesregierung, auch den Integrierten Gesamtschulen das Turbo-Abitur aufzuzwingen. Schon an den Gymnasien habe das Turbo-Abi zu einer völligen Überforderung der Schülerinnen und Schüler geführt; dieser Fehler werde jetzt auch noch multipliziert.