Busemanns Fitnesslandkarte allein bringt niemanden in Bewegung:GRÜNE fragen nach Unterrichtsversorgung im Fach Sport

Die von Kultusminister Bernd Busemann angekündigte Fitnesslandkarte Niedersachsen, mit der die Fitnesswerte der niedersächsischen Schülerinnen und Schüler dargestellt werden sollen, ist Gegenstand einer parlamentarischen Anfrage der Landtagsgrünen. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ina Korter möchte von der Landesregierung Auskunft über die Unterrichtsversorgung im Fach Sport an den niedersächsischen Schulen haben. "Die Hügel und Täler auf einer solchen Landkarte werden auch ein Abbild der Unterrichtsversorgung und der Unterrichtsqualität in diesem wichtigen Fach sein", sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch in Hannover.

Ein solches Kartenwerk sei nur dann sinnvoll, wenn auch die richtigen Konzepte an den Schulen mit dem dafür qualifizierten Personal und ausreichend zur Verfügung stehenden Sporteinrichtungen umgesetzt werden können.

Zwar sei die Zielsetzung des Ministers lobenswert, die Fitness der Schülerinnen und Schüler zu verbessern. Ob der eingeschlagene Weg Erfolg versprechend ist, sei allerdings zweifelhaft, so die Grünen-Politikerin.

Begeisterung für Sport, Bewegung, Fitness und Leistung werde nicht in erster Linie durch Tests, sondern durch qualifizierte Sportangebote u.a. in den Schulen und den Vereinen geweckt. Im Vordergrund sollten die aktuellen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen stehen und nicht in erster Linie im Internet veröffentlichte Tests, die den Schwächeren oder Unbeweglicheren zuerst einmal ein Misserfolgserlebnis bescheinigten.

"Seriöse Schulpolitik muss mehr sein, als wöchentlich eine neue Ankündigung. Der Minister sollte zuerst einmal dafür sorgen, dass der in den Stundentafeln vorgesehene Sport- und Schwimmunterricht auch qualifiziert erteilt wird, bevor er die Lehrkräfte und die Schulen mit aufwändigen Erhebungen beschäftigt, denen dann nicht einmal Taten folgen."

Die Anfrage ist als Anlage/Link beigefügt.