Pressemeldung Nr. 185 vom

Weltnaturerbe Wattenmeer darf kein Industrie- und Freizeitpark werden:GRÜNE fordern Stopp der Ölbohrungen in der Nordsee

Die Landtagsgrünen haben den Stopp der Ölbohrungen und einen verstärkten Schutz der Nordsee vor Schadstoffeinträgen gefordert. „Auch in Niedersachsen ist ein schwerer Unfall mit auslaufendem Öl aus Förderplattformen oder Tankern jederzeit möglich", so Christian Meyer.

Die Landtagsgrünen haben den Stopp der Ölbohrungen und einen verstärkten Schutz der Nordsee vor Schadstoffeinträgen gefordert. "Auch in Niedersachsen ist ein schwerer Unfall mit auslaufendem Öl aus Förderplattformen oder Tankern jederzeit möglich. Das einzigartige Weltnaturerbe wäre dann zerstört", sagte der naturschutzpolitische Sprecher Christian Meyer heute (Donnerstag) bei einer Veranstaltung zum "Tag der Meere" in Cuxhaven.

Es reiche nicht aus, dass Umweltminister Sander anlässlich dieser Veranstaltung eine Sonntagsrede halte, tatsächlich aber keinerlei politische Aktivitäten zum Schutz der Nordsee erkennbar seien.

Auf Kritik der Grünen stößt auch der Antrag der CDU-FDP-Landtagsfraktionen für den Ausbau des Tourismus im Weltnaturerbe. Meyer: "Das Wattenmeer ist kein kommerzieller Freizeitpark, sondern einer der wertvollsten Lebensräume der Welt. Der Schutz vor Beeinträchtigungen muss daher endlich Priorität vor reinen wirtschaftlichen Interessen haben. Auch die UNESCO fordert ein nachhaltiges Tourismuskonzept für das Wattenmeer. Das muss die Landesregierung umgehend vorlegen. Die UN-Auszeichnung verpflichtet uns zu mehr und nicht zu weniger Schutz!"

In Zusammenhang mit einer Großen Anfrage im Landtag fordern die Grünen darüber hinaus eine deutliche Senkung der Schadstoffeinträge in das Ökosystem Nordsee. "Schiffsemissionen tragen erheblich dazu bei, dass das sensible Ökosystem Nordsee weiter unter Druck gerät. Aber ohne nachhaltigen Meeresschutz wird es langfristig keine Nutzung unserer Meere geben", stellte die schifffahrtpolitische Sprecherin Elke Twesten fest. Allein über die Elbe werden jährlich über 90.000 Tonnen Stickstoff und fast 5.000 Tonnen Phosphor in die Nordsee eingetragen, die zu einer massiven Überdüngung und Belastung von Watten- und Küstenmeer führen.

Meyer und Twesten fordern daher die Einrichtung von schadstofffreien Randstreifen an Gewässern und eine nachhaltige Meeresschutzstrategie mit klaren Zielen: "Nur wenn wir den Lebensraum Wattenmeer achten und schützen, haben auch nachfolgende Generationen die Chance, dieses weltweit einzigartige Naturerbe zu genießen. Nur ein sanfter Tourismus, der die Umwelt nicht zerstört, bietet dafür eine Zukunft!" 

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