Pressemeldung Nr. 442 vom

Zustimmung zur Bundesratsinitiative gegen Fracking gefordert:GRÜNE fordern Konsequenzen nach erwiesenem Zusammenhang zwischen Erdgasbohrung und Erdbeben

Die Landtagsgrünen haben die Landesregierung aufgefordert, bei der Sitzung des Bundesrates der Initiative aus Nordrhein-Westfalen gegen den großflächigen unkontrollierten Einsatz von Fracking zuzustimmen und sich damit den in Norddeutschland ebenfalls betroffenen Ländern Bremen und Schleswig-Holstein anzuschließen.

Die Landtagsgrünen haben die Landesregierung aufgefordert, bei der morgigen (Freitag) Sitzung des Bundesrates der Initiative aus Nordrhein-Westfalen gegen den großflächigen unkontrollierten Einsatz von Fracking zuzustimmen und sich damit den in Norddeutschland ebenfalls betroffenen Ländern Bremen und Schleswig-Holstein anzuschließen. „Nachdem der Zusammenhang zwischen den Bohrungen und Erdbebenhäufigkeit bestätigt ist, darf es keine Sonderrechte mehr für die Erdgasförderkonzerne geben“, sagte der Fraktionsvorsitzende Stefan Wenzel heute (Donnerstag) in Hannover. Vor jedem Eingriff in den Untergrund müsse sichergestellt sein, dass keine Schäden für Menschen und Umwelt entstehen, und dass die Haftungsfragen eindeutig geklärt werden.

Die in der Presse zitierte Aussage der Bundesanstalt für Geowissenschaften (BGR), dass das jüngste Erdbeben bei Verden zwar auf Bohrungen nicht aber auf Fracking zurückzuführen sei, bezweifelte der Grünen-Politiker. Bevor derartige Schlüsse gezogen werden können, müssten alle Fracks in der Region räumlich und zeitlich dargestellt werden. Nur so könne die Ursache des Bebens eindeutig geklärt werden.

„Das Maß ist voll. Die Landesregierung hat bei der Kontrolle der Energiekonzerne vollständig versagt“, sagte Wenzel. Skandalös sei vor diesem Hintergrund, dass die Landesregierung erst vor kurzem den weltweit erstmaligen Einsatz von Mikroorganismen zur Steigerung der Erdölproduktion in einer Förderstätte im Landkreis Diepholz genehmigt habe. „Wieder einmal unter Ausschluss der Öffentlichkeit“, kritisierte der Grünen-Politiker.

Wenzel sprach von einem „scheinheiligen“ Vorgehen der Landesregierung, die das Fracking in großem Stil ermöglichen wolle. Spätestens jetzt müsse klar sein, dass „jeder Eingriff in den Untergrund, jede Bohrung einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen werden muss“.

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