Statement:Grüne: Eine Kampagne auf Kosten der eigenen Glaubwürdigkeit

Nur mit großem finanziellem Aufwand, Halbwahrheiten und gezielten Falschinformationen konnte diese Kampagne aufgehen. Präsident Dammann-Tamke hat mit allen Mitteln für Mobilisierung gesorgt, seine Strategie der Desinformation hat verfangen. Bis zuletzt verbreitete die Landesjägerschaft veraltete Sachstände, um einen Anlass für die Demonstration zu konstruieren.

Mehrere Tausend Menschen sind dem Aufruf der Landesjägerschaft gefolgt und haben in Hannover gegen die Modernisierung des Jagdgesetzes demonstriert. Dazu sagt Christian Schroeder, Sprecher für Tierschutz und Jagd der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Niedersächsischen Landtag:

Nur mit großem finanziellem Aufwand, Halbwahrheiten und gezielten Falschinformationen konnte diese Kampagne aufgehen. Präsident Dammann-Tamke hat mit allen Mitteln für Mobilisierung gesorgt, seine Strategie der Desinformation hat verfangen. Bis zuletzt verbreitete die Landesjägerschaft veraltete Sachstände, um einen Anlass für die Demonstration zu konstruieren. Für eine möglichst große Mobilisierung war Präsident Dammann-Tamke bereit, einen hohen Preis zu zahlen – auf Kosten der eigenen Glaubwürdigkeit.

Ich appelliere an die Landesjägerschaft, für das weitere Gesetzesverfahren zu einem sachlichen Dialog zurückzukehren. Der Protest ist in hohem Maße dem Bundestagswahlkampf geschuldet. Deswegen hoffe ich, dass die Jägerschaft nach Ende des Wahlkampfs wieder lösungsorientierte Vorschläge macht.

Unterschiedliche Tierschutz- und Naturschutzorganisationen haben zu einem breiten Bündnis zusammengefunden, um für ein modernes und tierschutzgerechtes Jagdrecht einzutreten. Auch ihre Unterstützer*innen haben heute demonstriert. Uns Grünen geht es keineswegs darum, die Jagd in Gänze abzuschaffen, wie es die Jägerschaft immer wieder behauptet. Vielmehr wollen wir überholte Jagdpraktiken wie den Einsatz von Totschlagfallen und die Jagd auf Füchse und Dachse im Erdbau verbieten. Niedersachsen soll im Jagdrecht dem Vorbild anderer Bundesländer folgen, die mehr Tierschutz im Jagdgesetz schon verwirklicht haben. Das ist auch im Interesse der vielen Jäger*innen in Niedersachsen, denn mehr Tierschutz im Jagdgesetz fördert die gesellschaftliche Anerkennung ihrer wichtigen Arbeit.

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