Pressemeldung Nr. 380 vom

Chance vertan:Frauen bewegen Geschichte - Kerncurricula anpassen

Das Landtagsplenum hat einen Antrag der Landtagsgrünen für mehr Gleichberechtigung im Geschichtsunterricht abgelehnt. „Dadurch verfestigt sich der Eindruck, Geschichte sei ausschließlich von Männern gemacht - Männer sind die gesellschaftlich und politisch Handelnden", kritisiert Elke Twesten.

Das Landtagsplenum hat heute (Mittwoch) einen Antrag der Landtagsgrünen für mehr Gleichberechtigung im Geschichtsunterricht abgelehnt. Die Fraktion hatte gefordert, die Kerncurricula für den Geschichtsunterricht am Gymnasium für die Klassenstufen fünf bis zehn im Hinblick auf die Rolle von Frauen im Geschichtsunterricht anzupassen. Unter den 59 zu behandelnden historisch bedeutsamen Persönlichkeiten kommen dort nur acht Frauen vor.

Die frauenpolitische Sprecherin der Landtagsgrünen Elke Twesten erklärt hierzu:

"Dadurch verfestigt sich der Eindruck, Geschichte sei ausschließlich von Männern gemacht - Männer sind die gesellschaftlich und politisch Handelnden während sich Frauen mit den von Männern geschaffenen Lebensbedingungen arrangiert haben. Dabei geht es uns nicht um die reine Zahl. Wir wollen verhindern, dass die Rolle der Frauen in der Geschichte einfach ausgeblendet wird. Sehr oft waren jedoch gerade die Frauen die tatsächlich Aktiven.

Es ist eine Chance vertan worden, mehr Geschlechtergerechtigkeit im Schulunterricht zu verankern. Eine Berücksichtigung geschichtlich bedeutsamer Frauenpersönlichkeiten im Kerncurriculum, wie wir sie fordern, ist unverzichtbarer Bestandteil einer Gesellschaft, die die Gleichberechtigung von Männern und Frauen gesetzlich in ihrer Verfassung verankert hat."

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