Pressemeldung Nr. 3965 vom

Ausbildungspakt des Landes enttäuschendes Minimalkonzept - Kritik an geringer Zielzahl und Kürzungen

Als "enttäuschendes Minimalkonzept" haben die Landtagsgrünen die heutige (Dienstag) Vorstellung des niedersächsischen Ausbildungspaktes bezeichnet. Angesichts 11.000 fehlender Ausbildungsplätze in Nie...

Als "enttäuschendes Minimalkonzept" haben die Landtagsgrünen die heutige (Dienstag) Vorstellung des niedersächsischen Ausbildungspaktes bezeichnet. Angesichts 11.000 fehlender Ausbildungsplätze in Niedersachsen sei die Zielzahl von jährlich 2500 zusätzlichen Ausbildungsangeboten geradezu ein Hohn für den überwiegenden Teil der Jugendlichen, die damit keine Chance auf eine Ausbildung im eigenen Bundesland mehr hätten, sagte der wirtschaftspolitische Sprecher Enno Hagenah.
"Ministerpräsident Wulff und Minister Hirche führen damit vor, wie wenig sie das Lehrstellenproblem mit der von ihnen favorisierten Freiwilligkeit in den Griff bekommen. Wer sich auf freiwilliger Basis nur zutraut, weniger als 25 % der nicht versorgten Jugendlichen aus Niedersachsen in Ausbildung zu bringen, provoziert die Einführung der gesetzlichen Ausbildungsplatzumlage bewusst", sagte Hagenah.
Zudem werde der Ausbildungspakt durch die parallel geplanten Haushaltskürzungen der Landesregierung gerade bei der Ausbildungsförderung und den Arbeitsmarktprogrammen für Jugendliche konterkariert, kritisierte der Grünen-Politiker. So plane das Wirtschaftsministerium 1,4 Millionen Euro im Bereich Arbeit und Qualifizierung und 3 Millionen Euro bei der
überbetrieblichen Ausbildung zu streichen; das Sozialministerium wolle 600.000 Euro bei den Pro Aktiv-Zentren zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit kürzen und das Kultusministerium streiche mit 500.000 Euro fast die Hälfte der Förderung für Ausbildungsverbünde.
"Wer die Förderung der überbetrieblichen Ausbildung und der Projekte zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit zusammenstreicht, erschwert der Wirtschaft die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen anstatt sie zu fördern", sagte Hagenah.

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