50. Sitzung - Ein Jahr Parlamentarischer Untersuchungsausschuss:Asse kaputt? Sandi passt auf alles auf

"Sandi passt auf alles auf" ist der Titel einer Neuerscheinung, die die Landtagsgrünen ein Jahr nach dem Beschluss zur Einsetzung des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses (PUA) zur Asse auf den heimischen Literaturmarkt bringen. Die 12 liebevoll gestalteten Seiten im "Trixi"-Buch-Format geben einen Einblick in die erstaunliche Gedankenwelt des niedersächsischen Hauptdarstellers. "Das ist Sandi. Den haben alle lieb. Besonders die Stromkonzerne" – so beginnt der kleine Schmöker, in dem auf ironische Art und Weise in Wort und Bild erzählt wird, warum der für die Atomaufsicht zuständige niedersächsische Umweltminister und seine Freunde Wulffi und Angi nicht für das Desaster in der Asse belangt werden dürfen: Sie waren zwar in unterschiedlichem Maße verantwortlich – aber "es hat ihnen ja niemand Bescheid gesagt!", heißt es da.

"Ein Märchen ist eine Erzählung, die von wundersamen Begebenheiten berichtet", sagte der Fraktionsvorsitzende Stefan Wenzel bei der Vorstellung am Dienstag (heute) in Hannover. "Viele solcher märchenhaften Erzählungen haben wir in den inzwischen fast 50 Sitzungen mit Zeugenbefragungen im PUA hören müssen. Die meist gehörte Aussage dabei war: mir hat ja keiner Bescheid gesagt."

Die Grünen haben die "große Anzahl an Fehlern, Verstößen und Manipulationen im Zusammenhang mit der Atommülleinlagerung in der Asse" in einem Zwischenbericht zusammengefasst, der im Internet unter www.gruene-niedersachsen.de aufgerufen werden kann. "Mit der Katastrophe in der Asse ist das Entsorgungskonzept für den Atommüll gescheitert", sagte Grünen-Chef Wenzel. Die Aufklärung der Hintergründe und Zusammenhänge sei unerlässlich. "Deshalb darf die Geschichte nicht so ausgehen, wie es sich Sandi, Wulffi und Angi in dem Büchlein wünschen, wenn sie den Atomkonzernen versprechen, dass sie noch viel länger ihre Kraftwerke betreiben und Müll produzieren können!"