Rede Ottmar von Holtz: Internationalisierung nds. Hochschulen

- Es gilt das gesprochene Wort -

Anrede,

Deutsche Hochschulen, und damit auch die niedersächsischen, tun viel, um der Globalisierung der Wissenschaft erfolgreich zu begegnen. Sie mischen mit, ja, sie tragen selbst dazu bei, dass es diese Globalisierung gibt. Sie sind ein wesentlicher Baustein im internationalen Austausch von Wissen.

Internationalität heißt wörtlich genommen "zwischen den Nationen". Es geht also in erster Linie um den Dialog, um den Austausch zwischen den Kulturen mit allem was dazu gehört, und mit allem, was das an Vorteilen bietet: die Mobilität der Studierenden und Lehrenden, den Wissenstransfer, das Schaffen von Synergien, die Förderung internationaler Kooperationen und Projekte.

Ja, es stimmt: die FDP hat auch zurzeit schon einen Entschließungsantrag zum Thema Internationalisierung im Ausschuss. Doch lesen Sie sich den mal durch! Und dann vergleichen Sie Ihren Antrag mal mit dem, was es an Maßnahmen zur Internationalisierung bereits so gibt! Sie können uns doch nicht ernsthaft Ihren Antrag als Internationalisierungsstrategie verkaufen!

Schon im April, noch bevor Sie Ihren Antrag hier im Plenum eingebracht hatten, hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz bereits eine umfängliche Internationalisierungsstrategie einstimmig verabschiedet.

Internationalisierung von Hochschulen ist viel mehr als die Stärkung der heimischen Wirtschaft, meine Damen und Herren!

Vom interkulturellen Dialog in der Wissenschaft profitiert die Gesellschaft insgesamt. Die globalen Herausforderungen suchen auch globale Antworten. Die Klimaveränderungen, die nicht unendlichen Reserven der Rohstoffe auf unserer Erde, der Energiehunger aufstrebender Wirtschaftsräume, der demographische Wandel - alle diese Fragen können wir nur dann erfolgreich lösen, wenn sich die Wissenschaft weltweit kooperativ diesen Dingen stellt.

Schauen wir uns mal die niedersächsischen Hochschulen an. Ein Blick in die Zielvereinbarungen zeigt: fast alle Hochschulen verfügen über eine Internationalisierungsstrategie. Das heißt: diese muss gar nicht mehr eingefordert werden.

Was wir jetzt brauchen, ist, unsere Hochschulen dort zu unterstützen, wo es notwendig ist, um diese auch umsetzen zu können. Hierbei geht es um weit mehr als dessen, was die FDP in ihren Antrag fordert.

Es geht vor allem darum, den interkulturellen Austausch zu fördern. Damit Internationalität überhaupt gelebt werden kann. Es geht

  • um internationale Abschlüsse
  • um Konzepte für unterkulturelle Lern- und Lehrkompetenz
  • um die Ausweitung englischsprachiger Lehrangebote
  • um Austauschprogramme

usw. usw.

Was nutzen uns die besten Internationalisierungsstrategien, wenn wir es nicht schaffen, Studierenden und Wissenschaftlern, die nach Deutschland kommen, gezielt zu unterstützen.

Mentoringprogramme für ausländische Studierende, die Anpassung des Zuwanderungsrechts, Maßnahmen gegen Diskriminierung, vor allem aber auch, den Menschen, die zum Studieren und Lehren nach Deutschland kommen, eine Perspektive zu bieten.

Sie sehen, meine Damen und Herren, die Fraktionen von SPD und Grünen nehmen die Beschlüsse der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz zum Anlass, die Umsetzung auf allen Gebieten zu fordern. So wird ein Schuh draus!

Und ich bin sicher, dass sich die Landesregierung dieser Punkte annehmen wird.

Vielen Dank!

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