Rede Heiner Scholing: Antrag (CDU) zu Schulen in sozialen Brennpunkten

- Es gilt das gesprochene Wort -

Anrede,

die CDU spricht mit ihrem Antrag ein wichtiges Thema an.

Wir haben auch in Niedersachsen Schulen in besonderen Problemlagen. Und selbstverständlich brauchen diese Schulen die besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung von allen Verantwortlichen.

Wenn wir sagen: „Kein Kind darf verloren gehen!“, dann gilt das selbstverständlich gerade für Kinder in Wohnquartieren mit großen sozialen Problemen. Sie dürfen nicht von guter Bildung abgehängt werden.

Kitas und Schulen mit einem Einzugsbezirk, in dem viele Eltern arbeitslos sind oder unter prekären Verhältnissen arbeiten müssen und ein geringes Einkommen haben, und Schulen, deren Kinder zu einem großen Anteil die deutsche Sprache nur unzureichend beherrschen, stehen vor besonders großen Herausforderungen.

Was diese Schulen nicht brauchen ist eine weitere Stigmatisierung durch Debatten, in denen eher Schuldige als Lösungen gesucht werden. Ich warne dringend davor, das Thema in Wahlkämpfen zu instrumentalisieren.

Zahlreiche Beispiele zeigen, dass Lösungen am ehesten gelingen, wenn Schule, Schulträger, Landesschulbehörde, Ministerium und Zivilgesellschaft gemeinsam die Initiative ergreifen.

Es braucht eine gute Personalausstattung – und diese Personalausstattung muss besser sein, als an anderen Schulen

Es braucht Kollegien, die sich unterstützt fühlen – unterstützt durch Politik und Verwaltung - unterstützt durch Fortbildung, Beratung usw.

Es braucht eine intensive Zusammenarbeit mit dem Schulträger. Ausstattung und Gebäude machen Lust auf Kita und Schule, Lust auf Lernen

Es braucht schulische Sozialarbeit in Verantwortung von Schule bzw. Land und es braucht die Unterstützung der Jugendämter

Es braucht Ganztag mit guter personeller und sächlicher Ausstattung

Die Schulen brauchen Freiräume, um den besonderen Herausforderungen gerecht werden zu können.

Verantwortung darf nicht hin und hergeschoben werden - sie muss gemeinsam getragen werden.

Zu den Schulen, die in besonderen Problemlagen arbeiten, gehören auch die Grundschule Mühlenberg sowie die Hauptschule und die Oberschule Peter Ustinov in Hannover-Ricklingen/Mühlenberg.

Beide Schulen weisen im erheblichen Umfang Stunden  für sonderpädagogische Unterstützung und Sprachförderung aus.

Wir müssen genau hinsehen, ob diese Unterstützung bereits reicht und welche Unterstützung die Schulen noch zusätzlich brauchen. Wichtig ist auch, dass die Grundschule Mühlenberg zur Ganztagsschule ausgebaut werden kann. Nach unseren Informationen steht sie auf der Liste hierfür an erster Stelle.

 

Anrede,

Wir stehen nicht am Anfang!

-        Wir haben das Ganztagsangebot ausgebaut und die Ausstattung der Ganztagsschulen deutlich verbessert.

-        Wir stellen allen Grundschulen eine Sonderpädagogische Grundversorgung zur Verfügung.

-        Erstmals hat das Land die Verantwortung für die schulische Sozialarbeit übernommen.

-        Wir haben die Zahl der Stunden, die für Sprachförderung zur Verfügung stehen, deutlich aufgestockt.

Wir wissen, dass wir uns darauf nicht ausruhen können.

Beim Ausbau der schulischen Sozialarbeit stehen wir noch am Anfang. Schrittweise wird dieser Prozess weitergehen.

Wir müssen und werden uns weiter dafür engagieren, dass mehr Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen eingestellt werden. Die Ausbildungskapazitäten haben wird bereits aufgestockt.

Wir setzen uns dafür ein, dass zusätzlich pädagogische Fachkräfte in die Schulen kommen, um mit multiprofessionellen Teams die Inklusion zu unterstützen.

Und wir werden – wie bereits erwähnt – das Beratungs- und Unterstützungsangebot so weiterentwickeln, dass es die Schulen gezielt in ihren alltäglichen Problemen wirksam unterstützen kann.

Ich betone noch einmal: die Auseinanderersetzung mit dem Thema ist wichtig und muss zu Maßnahmen führen. Gleichzeitig müssen wir eine Stigmatisierung von Stadtteilen und ihren Bewohnern, Schulen und ihren Schülern entgegentreten.

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