Pascal Mennen: Rede zur beruflichen Orientierung an Schulen (Antrag SPD/GRÜNE)

Rede Pascal Mennen© Plenar TV

TOP 9 Antrag (SPD/GRÜNE) – Die Fachkräfte von morgen brauchen jetzt unsere bestmögliche Unterstützung - berufliche Orientierung an niedersächsischen Schulen ausbauen und weiterentwickeln!

- Es gilt das gesprochene Wort - 

Ich bin sicher, fast jeder von uns hat ab und zu Praktikant*innen, oft sind es ja Schulpraktika. Ich versuche solche Einblicke in die vielfältige Arbeit und die Berufsfelder hier im Landtag regelmäßig zu geben. Mit Glück ist dann eine Sitzungswoche des Landtags dabei, fast immer ist der Zeitraum zu kurz und einen Tag in der Sitzungswoche dranzuhängen fast nie möglich.

Hier wollen wir mit unserem Antrag mehr Flexibilität und somit bessere Erfahrungen ermöglichen und darüber freue ich mich nicht nur aus Eigennutz, sondern vor allem auch wegen all der Erfahrungen, die dadurch zukünftig ermöglicht werden.

Als Lehrer habe ich auch Praktika betreut, bin zu meinen Schüler*innen in die Betriebe und Einrichtungen gefahren und habe bei der Reflexion geholfen. Meist waren die Erfahrungen überwältigend, fast immer hilfreich für die Berufswahl.

Bei meinen Schulbesuchen war ich kürzlich an einer Schule in Lüneburg in der Woche nach den Praktika und habe eine gute Methode kennengelernt. Alle Schüler*innen haben ihre Praktikumserfahrungen vor der Klasse vorgetragen und sich anschließend den Fragen ihrer Mitschüler*innen zum Beruf und dem Praktikum gestellt.

Es gibt viele Stellschrauben, oft auch pädagogische. Wie in diesem Fall, auch hier wollen wir mit Qualifizierungsangeboten für die Fachlehrkräfte unterstützen. Vor allem wollen wir aber den Rahmen der Berufsorientierung verbessern. Wir können es uns nämlich schlicht nicht leisten, Berufsorientierung als Schnickschnack nebenher laufen zu lassen.

Fachkräftemangel, unbesetzte Ausbildungsstellen, Zukunftsängste und unklare Perspektiven für Schulabgänger*innen - um diese vielschichtigen Probleme zu lösen, muss Berufsorientierung eine wichtige Dauermaßnahme in der Schule sein und zwar fächerübergreifend.

 Das beschließen wir außerdem mit unserem Antrag:

Wir helfen den Schüler*innen künftig frühzeitig durch ein verpflichtendes flexibles Schulpraktikum in der Sek I auszuloten, wo ihre Interessen und ihre Begabungen sind. Wir beziehen die Eltern in diesen Prozess ein. Ihr inhaltlicher Rat und ihre organisatorische Unterstützung sind wichtig. Und, last but not least: Wir forcieren die Zusammenarbeit zwischen den Schulen und den Agenturen für Arbeit bzw. den Jugendberufsagenturen.

Eine besonders wichtige Rolle bei der Berufsorientierung kommt der Agentur für Arbeit bzw. den Jugendberufsagenturen zu.

Ich habe mich in der vergangenen Woche deshalb mit dem Vorsitzenden der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen und dem Leiter der Arbeitsagentur Lüneburg-Uelzen getroffen. Wir haben über die Stellschrauben gesprochen, damit letztlich keine Schüler*innen ohne Anschluss an die Schule durch das System fallen und über unseren Antrag.

Tenor: Nichts auszusetzen, viele richtige und wichtige Entschließungen für klare Verbesserungen. Und somit: Genau der richtige Weg.

 

 

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