Nicolas Breer: Rede zur Inklusion am Arbeitsmarkt (Antrag SPD/GRÜNE)

Rede Nicolas Breer© Plenar TV

Rede TOP 22: Ein Arbeitsmarkt für alle: Ausgleichsabgabe für mehr Inklusion in Betrieben nutzen (Antr. SPD/Grüne)

- Es gilt das gesprochene Wort -

Anrede,

Was ich Ihnen versucht habe zu sagen war „herzlich willkommen liebe Kolleginnen und Kollegen“.

Sollte ich etwas falsch gemacht haben, bitte ich um Nachsicht.

Der Stenografische Dienst wurde natürlich vorab informiert. Wussten Sie, dass es weltweit über 300 Gebärdensprachen gibt?

Seit 2002 ist die Deutsche Gebärdensprache (DGS) als eigenständige Sprache anerkannt.

Rund 0,1 Prozent der Gesamtbevölkerung Deutschlands sind gehörlos. Das entspricht in etwa 83.000 Menschen. Hinzu kommen in Deutschland noch etwa 19 Prozent der über 14-jährigen mit einer Hörbeeinträchtigung.

Das sind ca. 13 Millionen Menschen.

Vor ein paar Wochen habe ich Schülerinnen und Schüler der Landesbildungszentren für Hörgeschädigte in Braun-schweig und in Osnabrück besuchen dürfen.

Die Einblicke in deren Alltag haben mich sehr beeindruckt.

Unter anderem konnte ich Berufsschüler der Metallwerkstatt kennenlernen. Einer von ihnen ist erst seit kurzem dabei und fiel den Lehrern direkt positiv auf.

Er ist stark in seiner Hörfähigkeit eingeschränkt, das hatte aber keinen Einfluss auf seine Leistungen.

Dennoch berichteten die Lehrer, dass es für ihre Schüler im Vergleich zu anderen schwerer werde, einen Ausbildungsplatz zu finden.

Zukünftige Arbeitgebende seien häufig zurückhaltend. Seien beispielsweise beim Umgang zum Thema Arbeits-sicherheit verunsichert: Welche Maßnahmen notwendig sind, welche Kosten auf sie zukommen, zum Beispiel. Oder auch die Frage: Ist eine Einstellung überhaupt wirtschaftlich?

Hier haben die einheitlichen Ansprechstellen für Arbeit-gebende die Expertise, damit die Integration schwerbehinderter Menschen in den Arbeitsmarkt gelingt.

Auch Unterstützungsleistungen, die niedrigschwellig, einen leichten Zugang zur nötigen Begleitung und Unter-stützung für Hospitationen und Praktika schaffen, sind enorm wichtig. Die dazugehörigen Gespräche klären auf und können bestehende Unsicherheiten aus dem Weg räumen. Gerade die Bereitschaft der Unternehmerinnen und Unternehmer kann somit auch gesteigert werden.

Und genau darum geht es – dieser Entschließungsantrag setzt Weichen für mehr Personal, für mehr Problembewusstsein, für mehr kommunikativen Austausch.

Wir kommen damit dem Recht auf Teilhabe am Arbeitsleben aller Menschen nach. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit.

Vielen Dank.

Zurück zum Pressearchiv