Fragestunde: Wie ist die Wiederbewaldung des Harzes geplant?

Kleine Anfrage für die Fragestunde

Wie ist die Wiederbewaldung des Harzes geplant?

Die im Wiederbewaldungsprogramm Harz festgeschriebenen Maßnahmen der Wiederbewaldung und des Waldumbaus sind entscheidend, um die ökologischen Funktionen der Wälder zu sichern, ihre Bedeutung für die Erholung der Menschen zu erhalten und gleichzeitig ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels zu stärken. Nicht zuletzt gewährleisten stabile und artenreiche Wälder zudem die Wertschöpfung im ländlichen Raum, als Arbeitsplatz und als Lieferant des nachhaltigen Rohstoffs Holz. Nach Jahrhunderten, in denen der Harz durch standortfremde Fichtenreinbestände geprägt war, bietet sich nun die historische Chance, die ursprüngliche Baumartenvielfalt der Bergwälder wiederherzustellen. Im Mittelpunkt des Wiederbewaldungsprogramm Harz steht somit die Umwandlung von Flächen mit bisher einfach strukturierten Fichtenbeständen hinzu naturnahen, laubwalddominierten Bergmischwäldern.

Bereits in den 1990er Jahren wurde mit dem ersten Walderneuerungsprogramm im Harz die Grundlage für einen nachhaltigen Waldumbau geschaffen. Die Niedersächsischen Landesforsten haben diesen Weg kontinuierlich fortgesetzt und über die Jahre zum Aufbau stabilerer Waldstrukturen in Teilen des Harzes beigetragen. Durch die dramatischen Ereignisse der vergangenen Jahre – insbesondere die Kombination von Sturm, anhaltender Dürre und massenhaftem Borkenkäferbefall – hat sich der Handlungsdruck seit 2018 nochmals deutlich erhöht. Im Landeswald sind mittlerweile die Mehrzahl der ehemaligen Fichtenbestände abgestorben. Die Schäden beschleunigen den notwendigen Baumartenwechsel erheblich. Mit dem flächigen Verlust der Fichtenbestände ist allerdings auch ein deutlicher Rückgang des Nahrungsangebots für Borkenkäfer verbunden. Nach Einschätzung der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt, deren Träger unter anderem das Land Niedersachsen ist, sind absehbar keine Massenvermehrungen der Fichtenborkenkäfer in dem Maße mehr zu erwarten.

Die Wiederbewaldung und der Umbau des Harzer Landeswaldes sind eine Generationenaufgabe von erheblichem finanziellem Umfang, die das Engagement und die enge Zusammenarbeit vom Land Niedersachsen, der Niedersächsischen Landesforsten, Wissenschaft, Kommunen und Gesellschaft gleichermaßen erfordert.

  1. Das Wiederbewaldungsprogramm für den Harz zielt auf einen Baumartenwechsel ab. Wie soll die Baumartenzusammensetzung auf Flächen der Niedersächsischen Landesforsten im geologischen Harz in der nächsten Waldgeneration aussehen?
  2. In welchem Zeitraum soll das Wiederbewaldungsprogramm für den Harz umgesetzt werden und welche Finanzmittel stehen aus unterschiedlichen Quellen für die Umsetzung zur Verfügung?
  3. In welchem Verhältnis steht das Wiederbewaldungsprogramm Harz zum gültigen Regierungsprogramm LÖWEplus von 1991?
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