Antrag: Teststrategie auch für Kita-Kinder umsetzen

Der Landtag wolle beschließen:

Entschließung

Der Betrieb der Kindertagesstätten muss auch in der Corona-Pandemie sichergestellt werden. Bei Kindern handelt es sich um eine Gruppe, die Abstands- und Hygienemaßnahmen altersbedingt häufig nicht einhält. Selbst bei geschlossenem Regelbetrieb kommen regelmäßig 50 % der Kinder jeden Tag in die Notbetreuung. Der Einsatz von Schnelltests für die Mitarbeitenden und die Kinder ist ein wichtiger Beitrag für den Infektionsschutz, auch um die Infektionsentwicklung in Kindertagesstätten zu beurteilen und frühzeitig zu reagieren. Seitens des Landes sind Tests bislang nur für das Personal vorgesehen. Nicht jedoch für die Kinder. Deshalb kritisieren die kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens die mangelnde Bereitschaft des Landes, sich bei den Kindertagesstätten auch bei den Tests für Kinder finanziell zu beteiligen.

Die Landeshauptstadt Hannover erklärt dazu in einer Pressemitteilung vom 14.04.2021: „Die Selbsttests für Kita-Mitarbeiter*innen sind ein wichtiger Schritt. Darüber hinaus benötigen wir aber auch für die Kinder in Kitas eine Teststrategie, die vor allem die hier offenen Fragen beantwortet: von der Beschaffung und Finanzierung geeigneter Tests für Kinder dieser Altersgruppe bis hin zu Ablauf und Dokumentation der Testungen“

Im Landkreis Vechta wird aktuell eine Teststrategie mit Kita-Kindern erprobt, der Landkreis beschreibt die Vorteile in einer Pressemitteilung vom 02.04.2021 wie folgt:

"Bereits nach Ostern soll allen betreuten Kindern die Möglichkeit gegeben werden, in der Kindertagesstätte bzw. in der Kindertagespflege zweimal wöchentlich an dem COVID-19 Antigen Speicheltest teilzunehmen. ‚Selbsttestungen können entscheidend dazu beitragen, das Infektionsgeschehen in der Kinderbetreuung zu kontrollieren und frühzeitig zu bekämpfen. Sie sind ein wichtiger Baustein, um den Besuch in der Kindertagesstätte oder in der Kindertagespflege sicherer zu machen. So können im Idealfall Kinder, die sich bereits mit dem Corona-Virus infiziert haben und noch keine typischen Symptome zeigen, durch einen Corona-Laientest frühzeitig erkannt werden‘, betont der Bakumer Bürgermeister Tobias Averbeck als zuständiger Sprecher der Hauptverwaltungsbeamten für die Kinderbetreuung."

Die Stadt Osnabrück hat Tests bereits vor Ostern an zwei Kitas probeweise erfolgreich eingesetzt: Dazu teilt die Stadt am 01.04.2021 mit: "Beide Einrichtungen meldeten zurück, dass Eltern und Kinder mit den umgangssprachlich genannten ‚Popeltests‘ (Antigen-Selbsttests), also einem Nasenabstrich im vorderen Bereich, gut zurechtkamen. Der Speicheltest war insbesondere für Kinder unter drei Jahren in der Anwendung nicht gut händelbar." Daher habe man sich entschieden, ... allen Osnabrücker Krippen, Kindergärten und der Kindertagespflege kostenlose Selbsttests zur Verfügung zu stellen.

Inzwischen gibt es auf dem Markt auch sogenannte Lolli-Tests, deren Verwendung auch durch kleinere Kinder einfacher möglich sein soll. In Langenhagen werden diese derzeit testweise in einer Kita eingesetzt.

Eine unverzügliche Klärung der Finanzierung von Schnelltestangeboten, als auch die umfassende Unterstützung aller entsprechenden Einrichtungen ist von hoher Bedeutung für Kinder, Erzieher*innen und Eltern.

Der Landtag fordert die Landesregierung auf,

  1. analog zu anderen Bundesländern für Kita-Kinder - wie bereits für Schulkinder - mindestens zweimal pro Woche Schnelltests vorzusehen.
  2. kurzfristig mit den Kommunen Einvernehmen über die Kostenträgerschaft herzustellen.
  3. in Absprache mit den Kommunen die Beschaffung und Verteilung der Tests zu organisieren.
  4. die Kommunen und die freien Träger*innen auch auf organisatorischer Ebene durch ein praxisnahes Testkonzept bei der Durchführung und Dokumentation zu unterstützen.

Begründung

Erfolgt mündlich

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