Rede Meta Janssen-Kucz: Antrag (FDP) - Kampf gegen Borreliose und FSME verstärken

- Es gilt das gesprochene Wort -

Anrede,

durch Zecken übertragene Krankheiten spielen auch in den nördlichen Bundesländern, also auch in Niedersachsen, eine zunehmende Rolle.

Die Frühsommer-Meningingoenzephalis (FSME) und die Borreliose sind die häufigsten durch Zecken übertragenen Erkrankungen in Deutschland.

Anrede,

der Antrag der FDP greift einige wichtige Punkte auf. Aber ebenso auch ein strittiges, diskussionswürdiges Thema, nämlich die Forderung die Meldepflicht für Borreliosefälle in Niedersachsen einzuführen.

Selbstverständlich ist es wichtig, gerade jetzt zur Frühlings- und Gartenzeit die Menschen in Niedersachsen umfassend zu informieren und damit auch auf den neuesten Stand der Wissenschaft/medizinischen Forschung zu bringen.

Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit informiert auf seiner Homepage regelmäßig sehr umfangreich über Borrelien, ebenso das Landesgesundheitsamt.

Nicht alle Zecken sind jedoch Träger dieser Krankheitserreger, je nach Region sind hierzulande zwischen Fünf und 35 Prozent der Zecken mit Borrelien befallen.

In Niedersachsen beträgt der Anteil positiver Zecken durchschnittlich ca. 9 Prozent.

Doch neuere Untersuchungen des Laves kommen zum Ergebnis, dass Borrelien zumindest in einigen Regionen Südniedersachsens, zwischen 15 und 40 Prozent, häufiger vorkommen, als in den übrigen Teilen des Landes.

In Norddeutschland gibt es bisher daher nur Risikogebiete für die mögliche Übertragung von Borreliose.

Anrede,

das bedeutet, nur wer gut informiert ist, kann sich auch besser schützen. Das gilt für alle Bürgerinnen in Niedersachsen, aber vor allen für Menschen die die Jagd ausüben und in Forstbereichen arbeiten, ist die Borreliose eine nicht zu unterschätzende Gefahr für Mensch und Tier und es sollte Vorsorge getroffen werden.

Denn während beim Hund eine Impfung möglich ist, gibt es für Menschen zur Zeit keinen Impfstoff gegen Borrelien. Aber sie kann und muss zeitnah mit Antibiotika bekämpft werden.

Deshalb ist auch die Forderung nach einer verbesserten Fortbildung im Bereich der Ärzte notwendig ist, um die Borrelien frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, denn die Diagnostik ist nicht immer einfach.

Anrede,

lassen sie mich noch zur FSME, die Frühsommer-Meningingoenzephalis, kommen, denn auch das Risiko sich zu infizieren steigt und FSME ist bisher nicht heilbar und kann zum Tod führen.

Nach der neusten Einschätzung von Forschern steigt im Norden die Gefahr sich durch einen Zeckenstich mit der Krankheit FSME zu infizieren. Zuletzt steckten sich auch Menschen an der niedersächsisch-niederländischen Grenze mit der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) an, die zu Hirnhautentzündung führen kann.

Seit 2002 seien 18 Fälle bekannt, in denen sich Menschen vermutlich in Niedersachsen mit FSME angesteckt haben, neun davon allein 2016 und 2017. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kann zu Hirnhautentzündung führen.

Laut Robert-Koch-Institut ist Niedersachsen aber noch kein FSME-Risikogebiet. Und die ständige Impfkommission sieht auch deshalb noch keinen Anlass für eine Impfempfehlung. Daher sollten wir diskutieren, ob es nicht sinnvoll ist eine Impfempfehlung zu FSME, aktiv politisch zu unterstützen, aber auch für und wider zu diskutieren.

Anrede,

zum Schluss noch einmal zu dem Punkt eine Meldepflicht für Borreliose in Niedersachsen einzuführen, wie einige Bundesländer sie haben, bzw. wie Patientenverbände und auch Baden-Württemberg sie bundesweit einfordern. Das müsste dann über das Infektionsschutzgesetz auf Bundesebene geregelt werden.

Wenn wir über Meldepflicht diskutieren müssen wir über den Mehrwert sprechen, die eine mögliche Meldepflicht für die Bürger*innen bringt oder nicht bringt.

Dazu sollten wir uns auch die Erkrankungen anschauen, bei denen es eine Meldepflicht gibt und ob wir dadurch in die Lage/Vorhand kommen, mehr präventive Maßnahmen ergreifen zu können.

Ich bin gespannt auf die Diskussion im Fachausschuss und freue mich auf die Beratung.

Vielen Dank.

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