Noch immer sind die meisten Paare in Deutschland weit entfernt von einer partnerschaftlichen Aufteilung der sogenannten Care-Arbeit. Frauen leisten sehr viel mehr Arbeit in der Betreuung von Kindern, bei der Pflege von Angehörigen oder in der Organisation des Familienlebens als Männer.
Jede vierte Frau in Deutschland wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer häuslicher Gewalt. Darauf haben die Grünen im Landtag anlässlich des „One-Billion-Rising“-Aktionstages mit einer Lesung aufmerksam gemacht. Die Autorin und Rechtsanwältin Asha Hedayati trug vor 130 Zuhörer*innen mehrere Passagen aus ihrem Buch „Die stille Gewalt – wie der Staat Frauen alleine lässt“ vor.
Laut einer repräsentativen Umfrage der Organisation Plan International „Spannungsfeld Männlichkeit“ gaben mehr als ein Drittel (34 Prozent) der befragten Männer an, gegenüber Frauen schon mal handgreiflich zu werden, um ihnen Respekt einzuflößen. „Diese Ergebnisse sind erschütternd und machen deutlich, wie weit unsere Gesellschaft noch von Gleichberechtigung entfernt ist“, so Tanja Meyer.
Innenministerin Behrens und der Präsident des Verfassungsschutzes Niedersachsen, Dirk Pejril, haben heute den Verfassungsschutzbericht 2022 vorgelegt.
Gleichberechtigte Teilhabe und gerechte Chancen für alle Geschlechter sind eine Frage unserer Grundrechte. Am Internationalen Frauentag demonstrieren wir deshalb gemeinsam mit Frauen weltweit für echte Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen. Auch in Niedersachsen gibt es noch viel zu tun: Gender Pay Gap, Femizide, Hebammenmangel und unbezahlte Care-Arbeit – Frauen sind in vielen Bereichen der Gesellschaft noch immer benachteiligt
Die rot-grüne Koalition hat vereinbart, die Gleichstellung von Frauen und Männern im Landtag mit einem Paritätsgesetz verbindlich zu stärken. Die Grünen unterstützen deshalb den Vorstoß von Landtagspräsidentin Hanna Naber in der (heutigen) „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. Das Ziel muss sein, in der laufenden Wahlperiode für die nächste Landtagswahl ein von allen demokratischen Fraktionen im Landtag getragenes verfassungskonformes Paritätsgesetz zu beschließen.
„Die Große Koalition baut mit dem Doppelhaushalt die ohnehin schon unzureichenden Gewaltschutzstrukturen in Niedersachsen weiter ab.“
Geht es nach dem Willen der GroKo, wird mit dem Doppelhaushalt und der neuen Förderrichtlinie das Finanzierungsdefizit im Gewaltschutz fortgeschrieben. Die Beratungsstellen und Frauenhäuser leisten eine immens wertvolle und gute Arbeit.
„Die Situation der Frauenhäuser und Beratungsstellen ist seit Jahren prekär.“
„Die von Sozialministerin Behrens geplante Begrenzung der Aufenthaltsdauer in Frauenhäusern auf drei Monate ist ein schwerer Fehler.“