Pressemeldung Nr. 389 vom

Wulffs Angriff auf den Elternwillen ohne fachlichen Hintergrund

Die von Ministerpräsident Wulff beim Philologentag in Goslar losgetretene Diskussion über die Verbindlichkeit des freien Elternwillens bei der Schulwahl nach der Grundschule hat nach Meinung der Landtagsgrünen keine fachlich fundierte Grundlage.

Die von Ministerpräsident Wulff beim Philologentag in Goslar losgetretene Diskussion über die Verbindlichkeit des freien Elternwillens bei der Schulwahl nach der Grundschule hat nach Meinung der Landtagsgrünen keine fachlich fundierte Grundlage.

"Wulffs Auffassung, die Grundschulempfehlung sei Ausdruck der Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler, ist nicht belegt", sagte die schulpolitische Sprecherin Ina Korter am Donnerstag (heute) in Hannover.

So zeige eine jüngst veröffentlichte Untersuchung eines hannoverschen Erziehungswissenschaftlers, dass mehr als ein Drittel der Kinder auf einer für sie nicht optimalen weiterführenden Schule landet, sagte die Grünen-Politikerin. Zu ähnlichen Erkenntnissen sei auch die IGLU-Studie gekommen.

Mit einer Kleinen Anfrage will Korter nun von der Landesregierung in Erfahrung bringen, welche Erkenntnisse ihr über die Zuverlässigkeit der Empfehlung vorliegen. Die Grünen-Politikerin fragt auch, ob es vor allem Akademiker-Eltern mit höherem Einkommen sind, die sich bei der Schulwahl gegen die Grundschulempfehlung entscheiden.

Korter: "Weil insbesondere bildungsfernere Eltern und Familien mit Migrationshintergrund auf die Zuverlässigkeit der Empfehlung vertrauen, führt das dazu, dass ihre Kinder in unserem System der frühen Trennung Bildungs-Chancen verpassen".

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