Statement:Volker Bajus: Hälfte der Kitas bis August dicht - Eltern brauchen schon jetzt mehr Unterstützung

„Wenn für die Hälfte der Kinder oder mehr die Kitas bis August geschlossen bleiben und der Rest nur notbetreut wird, dann brauchen die Eltern endlich mehr Unterstützung als bisher.“

Die Landesregierung hat am Montag (04. Mai) einen Stufenplan zur Öffnung der Kitas vorgestellt. Demnach sollen Kitas erst im August wieder den Regelbetrieb aufnehmen. Bis Ende Mai soll die Notbetreuung auf lediglich 40 Prozent ausgeweitet werden. Die Landeselternvertretung der niedersächsischen Kindertagesstätten e.V. (KITA-LEV) hat parallel die Ergebnisse einer Umfrage präsentiert, an der knapp 47.000 Eltern teilgenommen haben. Der Verband fordert verlässlichere Perspektiven vom Land. Drei Viertel der befragten Eltern wünschen sich eine Kita-Öffnung noch vor den Sommerferien, weil sie Angst um Arbeitsplatz und Einkommen haben. Auch die Grüne Landtagsfraktion sieht deshalb dringenden Handlungsbedarf, insbesondere für die besonders betroffenen Eltern.

Volker Bajus, familienpolitischer Sprecher:

„Wenn für die Hälfte der Kinder oder mehr die Kitas bis August geschlossen bleiben und der Rest nur notbetreut wird, dann brauchen die Eltern endlich mehr Unterstützung als bisher. Denn die Lockerungen für Handel und Wirtschaft bedeuten, dass mehr Eltern wieder arbeiten und damit der Betreuungsbedarf für ihre Kinder stark steigt. Das scheint im Kita-Fahrplan der Landesregierung nicht berücksichtigt zu sein.

Für alle Eltern, die bis August keine Kita-Betreuung bekommen können, braucht es also einen rechtlich abgesicherten Anspruch auf Freistellung und ein Corona-Elterngeld als finanzielle Unterstützung, wenn der Lohn ausfällt. Die fehlende Kita-Betreuung darf nicht den Arbeitsplatz der Eltern gefährden.  Hier ist voller Einsatz der Landesregierung gefragt.

Auch die Kommunen warten auf ein solches umfassendes Konzept des Landes. So gibt es nicht nur wie zuletzt in der Landeshauptstadt Kritik an den Kriterien für die Kita-Notbetreuung. Wenn mancherorts sogar schon das Losverfahren über einen Platz in der Notbetreuung und damit über das Schicksal von Eltern entscheidet, dann führt das zu Ungerechtigkeiten und sozialen Härten.“

Umfrage des Landeselternrates der Kitas in Niedersachsen

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