Pressemeldung Nr. 427 vom

Niedersachsen lässt Messungen der Atomindustrie ungeprüft :Verdacht der Grenzwertüberschreitung beim Castortransport nicht ausgeräumt

Auch nach der schriftlichen Beantwortung einer Anfrage der Landtagsgrünen sieht der Fraktionsvorsitzende Stefan Wenzel das Verfahren der Strahlenmessungen an Castorbehältern in der Kritik. „Die Auskünfte des Umweltministers bleiben unvollständig und voller Widersprüche“.

Auch nach der schriftlichen Beantwortung einer Anfrage der Landtagsgrünen sieht der Fraktionsvorsitzende Stefan Wenzel das Verfahren der Strahlenmessungen an Castorbehältern in der Kritik. "Die Auskünfte des Umweltministers bleiben unvollständig und voller Widersprüche", sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag (heute) in Hannover. Offensichtlich solle es nur der Atomindustrie selbst gestattet bleiben, mit eigenen Messgeräten die Werte zu ermitteln. "Damit wird das Land seiner Aufgabenstellung als Atomaufsicht nicht gerecht", sage Wenzel. Der Verdacht, dass beim Castortransport die Grenzwerte überschritten wurden, sei bislang nicht ausgeräumt.

Der Grünen-Politiker bezeichnete es als "unerklärlich", warum das Land auf eigene Messungen verzichte und unabhängige Kontrollen verweigere. "Beim Gammelfleisch lässt man doch auch nicht zu, dass die Proben nur im Labor der Fleischfabrik untersucht werden", sagte Wenzel.

In der Antwort von Umweltminister Sander würden alle Daten zur Oberflächenkontamination der Castorbehälter fehlen. Keine Angaben gebe es zum radioaktiven Inventar. Widersprüchlich seien die Daten zu einzelnen Messpunkten. "Hohe Messpunkte vom Behälterboden tauchen in den Angaben zu La Hague und Valogne überhaupt nicht auf", sagte Wenzel. Unerklärlich seien auch die Schwankungen der Strahlenfelder.

"Je tiefer wir buddeln, desto widersprüchlicher die Ergebnisse", sagte Wenzel.

Die Grünen haben jetzt eine schriftliche Anfrage mit 30 Fragen nachgeschoben, um den "Nebel zu lichten. Herr Sander kann sich sicher sein, dass wir nicht locker lassen bis alles auf dem Tisch liegt."

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