Verbraucherinformation über Dioxin-Belastung der Flussfische um Monate verzögert
Im Zusammenhang mit Warnmeldungen über den Verzehr von Flussfischen aus Niedersachsen haben die Landtagsgrünen der Landesregierung „fahrlässigen Umgang mit der Gesundheit von Verbraucherinnen und Verbrauchern“ vorgeworfen.
Im Zusammenhang mit Warnmeldungen über den Verzehr von Flussfischen aus Niedersachsen haben die Landtagsgrünen der Landesregierung "fahrlässigen Umgang mit der Gesundheit von Verbraucherinnen und Verbrauchern" vorgeworfen. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christian Meyer kritisierte, dass dem Landwirtschaftsministerium bereits im September des letzten Jahres die hohe Schadstoffbelastung von Fischen aus niedersächsischen Flüssen bekannt war und nicht sofort ein Verkaufsverbot oder eine Empfehlung vom Ministerium ausgesprochen wurde. Der Vermerk des Ministeriums mit der hohen Dioxinbelastung von Aalen und Brassen stammt nach Angaben der Grünen bereits vom 20.9.2010.
Erst im April 2011 habe das Ministerium die Fischerei- und Angelverbände, die Veterinärämter der Landkreise und die Landwirtschaftskammern über die massiven Grenzwertüberschreitungen für Schadstoffe bei Flussfischen informiert, sagte der Grünen-Politiker. "Es ist unverantwortlich, wenn die Landesregierung die Öffentlichkeit nicht rechtzeitig über die mögliche Gesundheitsschädlichkeit unterrichtet!"
Gerade nach den hohen Dioxinbelastungen an der Ems und anderen Flussniederungen in Niedersachsen, dem Futtermittelskandal und dem zweifelhaften Agrarlobbyismus des Ministeriums hätte die Meldung nicht so lange verschleppt werden dürfen. "Das ist nicht das hohe Maß an Transparenz, das wir erwarten", sagte Meyer. Minister Lindemann muss ausschließen, dass taktische Erwägungen bei der verzögerten Veröffentlichung von entsprechenden Warnmeldungen eine Rolle spielen.