Pressemeldung Nr. 335 vom

GRÜNE fordern echte Maßnahmen für die Hochschulen:Stratmanns Professoreninitiative ist Rückfall in alte Pfründepolitik

Zum Plan der Landesregierung, künftig Professorentitel ehrenhalber vergeben zu wollen, kommt Kritik von den Landtagsgrünen: „Mit der Verbesserung der Situation an den Hochschulen hat das absolut nichts zu tun."

Zum Plan der Landesregierung, künftig Professorentitel ehrenhalber vergeben zu wollen, kommt Kritik von den Landtagsgrünen: "Mit der Verbesserung der Situation an den Hochschulen hat das absolut nichts zu tun. Das Niedersächsische Hochschulgesetz wird von der Landesregierung dazu missbraucht, sich neue Wege zur Vergabe attraktiver Pfründe zu erschließen", so die hochschulpolitische Sprecherin Gabriele Heinen-Kljajic heute (Mittwoch) in Hannover.

Nach Ansicht der Landtagsgrünen habe Wissenschaftsminister Stratmann die eigentlichen Herausforderungen im Hochschulbereich längst aus den Augen verloren. Heinen-Kljajic: "Statt der wahllosen Verteilung von Ehrenprofessuren bedarf es dringend einer echten Initiative zur Verbesserung der Betreuungssituation zwischen Lehrenden und Studierenden. Ein Professor ehrenhalber, der weder forscht noch lehrt, nutzt den Hochschulen gar nichts. Im Gegenteil: Der akademische Titel wird abgewertet, wenn er zukünftig nach politischem Gusto vergeben werden kann."

Der anvisierte "Imagegewinn für Niedersachsen" sei nach Ansicht der grünen Politikerin zu vernachlässigen, schließlich gäbe es auch derzeit keinen Mangel an Ehrenprofessoren. Allein die Universität Göttingen habe z.B. in den letzten 15 Jahren 52 Honorarprofessuren verliehen. Diese Titel seien aber zumindest mit einer Lehrverpflichtung verbunden und kämen somit auch den Studierenden zu Gute. Heinen-Kljajic abschließend: "Angesichts leerer Landeskassen muss man sich wohl Sorgen machen, ob die Landesregierung mit dieser Gesetzesänderung den ganz großen Einstieg in den internationalen Titelhandel vorbereitet."

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