Pressemeldung Nr. 39 vom

Ministerpräsident pflegt immer aufdringlichere Vermischung von Privatem und Politik :Straße vor dem Gästehaus der Landesregierung jetzt „Boulevard Wulff“

Der Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen Stefan Wenzel hat die Straße vor dem Gästehaus der Niedersächsischen Landesregierung in „Boulevard Wulff“ umbenannt...

Der Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen Stefan Wenzel hat heute (Freitag)in Hannover die Straße vor dem Gästehaus der Niedersächsischen Landesregierung in "Boulevard Wulff" umbenannt. Der Grünen-Politiker will mit dieser Aktion gegen die seiner Meinung nach "immer aufdringlichere Vermischung von Privatem und Politik im öffentlichen Auftreten des Ministerpräsidenten" aufmerksam machen.

Boulevard Wulff

Jüngstes Beispiel sei die Einladung von Redakteuren einer großen deutschen Sonntagszeitung zu privaten Interviews mit Wulff und seiner Lebensgefährtin ins Gästehaus der Landesregierung. Im Beisein des Regierungssprechers hätte das Pärchen dort über Schwangerschaftskurse, Lieblingsdüfte und die anstehenden Hochzeitsvorbereitungen geplaudert. Dabei sei auch "endlich die im ganzen Land mit Spannung erwartete Information gegeben worden, welchen Namen Frau Körner nach der Heirat zu führen gedenkt."

Als Ergebnis des Besuchs gab es am vergangenen Sonntag eine umfangreiche Berichterstattung unter dem Motto "So privat wie noch nie".

Grünen-Chef Wenzel erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass Ministerpräsident Wulff im Sommer 2006 nach Veröffentlichungen über sein Privatleben in ausgewählten Medien die Aussage zugeschrieben wurde: "Jeder Tag, an dem kein gemeinsames Bild von mir und meiner Lebensgefährtin in der Zeitung ist, ist ein guter Tag für meine Familie!".

Wenzel sagte, dass sowohl mit dem Anlass aber auch mit dem Ort der offensichtlich privaten Veranstaltung einige Fragen verbunden seien, deren Beantwortung er jetzt bei der  Landesregierung erbitten wird. Der Grünen-Politiker will geklärt wissen, mit welchem politischen Interesse des Landes die Durchführung eines so genannten "Paar-Checks" im Gästehaus der Landesregierung begründet sein soll und ob es eine Leitlinie gibt, die die Bereitstellung von Räumlichkeiten und Personal des Landes für private Anlässe regelt.

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