Greenpeace-Analyse bescheinigt TÜV Süd Gefälligkeitsgutachten für Atomkraftwerke:Staudte: TÜV Süd entlarvt sich als gefälliger Lobbyist für Weiterbetrieb von Atomkraftwerken

Der TÜV als privatwirtschaftliche Organisation hat eigene wirtschaftliche Interessen am Weiterbetrieb von Atomkraftwerken. Denn hierbei winken immer wieder attraktive Auftragsarbeiten für den TÜV. Mit dem Ende der Atomkraft bricht ein ganzes Betätigungsfeld für den TÜV weg. Das Gutachten von Greenpeace entlarvt die Befangenheit des TÜV Süd und seine Rolle als gefälliger Lobbyist für die Laufzeitverlängerungen sehr deutlich.

Ein am Freitag veröffentlichtes Rechtsgutachten von Greenpeace bewertet das Gutachten der TÜV Süd GmbH zur Unbedenklichkeit eines Weiterbetriebs des bayerischen Atomkraftwerks Isar 2 als reine Gefälligkeitsarbeit für die Bayerische Landesregierung. Seitens des TÜV war zuletzt neben einer längeren Laufzeit der drei noch am Netz befindlichen Reaktoren auch ein Wiederanfahren von bereits stillgelegten AKWs unter anderem auch im niedersächsischen Grohnde als unproblematisch bezeichnet worden. Aus Sicht der Grünen im Landtag Niedersachsen belegt das Greenpeace-Gutachten, dass der TÜV Süd in der Atomenergie-Debatte auch aus eigenen wirtschaftlichen Interessen in einem hohen Maß befangen und damit unglaubwürdig ist.

Miriam Staudte, atompolitische Sprecherin der Grünen im Landtag:

Das Gutachten von Greenpeace belegt, dass die TÜV-Aussage zum Weiterbetrieb von Atomkraftwerken nichts als ein Gefälligkeitsgutachten für die Bayerische Landesregierung ist, die gerne den Reaktor Isar 2 länger laufen lassen möchte. Rechtliche Vorgaben zu Sicherheitsstandards hat der TÜV Süd schlicht ignoriert. Es kann aber nicht sein, dass bei der Sicherheit von Atomkraftwerken Abstriche wissentlich in Kauf genommen werden. Offenbar hat beim TÜV niemand etwas aus dem verheerenden Dammbruch mit 272 Toten in Brasilien gelernt, wo das Gutachten des TÜV Süd zuvor die Sicherheit bescheinigt hatte. Mit der kritischen Analyse des Gefälligkeitsgutachtens zu Isar 2 wird offensichtlich: Der TÜV als privatwirtschaftliche Organisation hat eigene wirtschaftliche Interessen am Weiterbetrieb von Atomkraftwerken. Denn hierbei winken immer wieder attraktive Auftragsarbeiten für den TÜV. Mit dem Ende der Atomkraft bricht ein ganzes Betätigungsfeld für den TÜV weg. Das Gutachten von Greenpeace entlarvt die Befangenheit des TÜV Süd und seine Rolle als gefälliger Lobbyist für die Laufzeitverlängerungen sehr deutlich.

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