Pressemeldung Nr. 203 vom

Schacht Konrad nicht beliebig erweiterbar:Staudte: Entsorgungsnachweis für Atommüll fehlt

„Noch immer fehlt eine aktualisierte Sicherheitsbetrachtung, ob das bereits geplante Endlager dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik entspricht. Für eine Erweiterung der Einlagerungskapazitäten wäre ein neues Planfeststellungsverfahren für den gesamten Standort notwendig“, so Miriam Staudte

Darum geht’s

Die Bundesregierung erwägt eine Erweiterung des Einlagerungsvolumens in Schacht Konrad. Insgesamt werden in der Bundesrepublik rund 600.000 Kubikmeter Atommüll mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung erwartet, das ist das Ergebnis einer neuen Abfallbilanz des Bundes. Schacht Konrad ist jedoch nur für eine Einlagerung von maximal 303.000 Kubikmetern genehmigt.

Das sagen die Grünen

Miriam Staudte, atompolitische Sprecherin

„Das Einlagerungsvolumen von Schacht Konrad kann und darf nicht nach Belieben erweitert werden. Noch immer fehlt eine aktualisierte Sicherheitsbetrachtung, ob das bereits geplante Endlager dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik entspricht. Für eine Erweiterung der Einlagerungskapazitäten wäre ein neues Planfeststellungsverfahren für den gesamten Standort notwendig.“

„Diese Abfallbilanz zeigt die volle Tragweite des Problems. Für rund 300.000 Kubikmeter strahlenden Müll fehlt ein Entsorgungsnachweis. Es liegt in der Verantwortung der Bundesregierung, sichere Entsorgungskonzepte für alle Arten von radioaktiven Abfällen vorzulegen.“

Zum Hintergrund

Schacht Konrad ist das einzige genehmigte „Endlager“ in der Bundesrepublik. Ein vergleichendes Auswahlverfahren nach wissenschaftlichen Kriterien fand nicht statt. Die Genehmigungsunterlagen wurden in den 1990ern, die zugrundeliegenden Sicherheitskonzepte in den 1980ern erarbeitet.

Aus der Asse sollen über 200.000 Kubikmetern verstrahltes Material zurückgeholt werden, das mit dem genehmigten Einlagerungsvolumen nicht in Schacht Konrad eingebracht werden kann. Zudem lassen es die Einlagerungsbedingungen nicht zu, die vorhanden Mengen von abgereichertem Uran aus der Brennelementherstellung sowie graphit- und thoriumhaltige Abfälle vollständig in Konrad einzulagern.

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