Statement:Staudte: Einmalige Umleitung nach Belgien schließt noch nicht das Schlupfloch Aurich für problematische Tiertransporte

Der wachsende Druck von Tierschutzorganisationen und von den Grünen aus Bayern und Niedersachsen hat bei den Verantwortlichen offenbar für kalte Füße gesorgt. Dass der über Aurich geplante Transport nun kurzerhand umdisponiert wurde, ist ein Erfolg insbesondere für die Tierschutzinitiativen, die mit ihren Mahnwachen für Öffentlichkeit gesorgt haben.

Die Ostfriesen-Zeitung berichtet heute (06. Mai), dass der seit Tagen in der Kritik stehende Transport von 32 trächtigen bayrischen Rindern über Aurich in Niedersachsen nun nicht in die Westsahara nach Marokko gehen soll, sondern nach Belgien. Die Zeitung beruft sich dabei auf den Transporteur.

Zu der kurzfristigen Umplanung des Transports erklärt Miriam Staudte, agrarpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag:

Der wachsende Druck von Tierschutzorganisationen und von den Grünen aus Bayern und Niedersachsen hat bei den Verantwortlichen offenbar für kalte Füße gesorgt. Dass der über Aurich geplante  Transport nun kurzerhand umdisponiert wurde, ist ein Erfolg insbesondere für die Tierschutzinitiativen, die mit ihren Mahnwachen für Öffentlichkeit gesorgt haben. Dies darf nicht darüber hinweg täuschen, dass von Niedersachsen aus nach wie vor jeden Monat hunderte, meist trächtige Rinder in Länder außerhalb der EU verschickt werden. Das Schlupfloch bei den Auricher Behörden, das immer wieder solche Transporte ermöglicht, muss deshalb endlich geschlossen werden. Es ist Augenwischerei, wenn ein LKW nun nur nach Belgien fährt, zugleich aber die anderen dort gesammelten Rinder weiterhin die weite Fahrt nach Afrika erleiden müssen. Niedersachsens Ministerin Otte-Kinast will damit lediglich unangenehmen Fragen ausweichen, die bei der von uns beantragten Akteneinsicht zu diesem Fall auf sie zukämen. Sie müsste stattdessen das Problem der tagelange Tiertransporte grundlegend angehen. Hier stellt sie sich unverändert in den Dienst der Lobby der Viehhändler. Wenn die Ministerin unseren Milchbauern helfen will, muss sie für faire Erzeugerpreise bei der Milch eintreten, damit die Landwirte nicht länger auf das Zubrot aus tierschutzrechtlich abzulehnenden Viehverkäufen angewiesen sind.

Hintergrund

Der Agrarausschuss des Landtages hat in seiner gestrigen Sitzung (05. Mai) dem von Grünen und FDP beantragten Antrag auf Akteneinsicht zu dem Rindertransport aus Bayern einstimmig zugestimmt. Zudem  hat der Ausschuss einstimmig eine erneute Unterrichtung zu diesem Sachverhalt durch das Ministerium eingefordert.

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