Pressemeldung Nr. 40 vom

Sport braucht in Corona-Zeiten kreative Ideen und Angebote – Land muss Rahmenbedingungen schaffen

Darum geht‘s:

Die Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie schränken massiv die Bewegungsfreiheit ein. Das bekommen auch alle zu spüren, die gern Sport treiben, egal ob als Freizeitsport privat, als Breitensport oder Spitzensport im Verein. Viele beliebte Sportereignisse fallen bis auf weiteres aus: An diesem Wochenende trifft es den Hannover-Marathon, zuletzt mit mehr als 25.000 Teilnehmenden aller Generationen. Der öffentlichen Ankündigung von Sportminister Boris Pistorius, dass der Sport schrittweise wieder möglich werden müsse, ist im Innen- und Sportausschuss vor wenigen Tagen nichts gefolgt.

Die Grünen im Niedersächsischen Landtag bereiten deshalb ein Konzept vor, das wieder mehr Breiten- und Freizeitsport auch in Corona-Zeiten ermöglichen soll. Der entsprechende Antrag geht direkt in den Innen- und Sportausschuss. Einen frühen Wiederbeginn einzelner Profisportbereiche wie die Fußball-Bundesliga, der nur mit dem Verbrauch von dringend anderswo gebrauchten Corona-Tests ermöglicht wird, lehnen die Grünen ab.

Das sagen die Grünen

Susanne Menge, sportpolitische Sprecherin:

„Die Corona-Pandemie verändert gerade vieles in unserem Alltag. Sie schränkt vor allem unsere Bewegungsmöglichkeiten ein. Nicht nur der Profisport, auch der gesamte Breiten- und Freizeitsport ruht größtenteils. Dabei gilt immer noch, was schon vor der Krise galt: Sport treiben ist gut für die Gesundheit, Sport stärkt das Immunsystem. Gerade jetzt kommt dem Sport und seiner Rolle für die Gesundheitsvorsorge für Jung und Alt eine besondere Bedeutung zu.

RAHMENKONZEPT „SPORT IN CORONA-ZEITEN“

Es wird deshalb höchste Zeit, dass wir in Niedersachsen Ideen und Konzepte entwickeln, wie Sport mit Corona-Schutzmaßnamen wieder möglich wird. Denn wir sollten den Sportvereinen, ihren Übungsleiter*innen und anderen Betreuungskräften zutrauen, Sport nur mit den notwendigen Schutzmaßnahmen anzubieten und diese sicherzustellen. Andere Länder wie Rheinland-Pfalz oder Mecklenburg-Vorpommern machen dies bereits vor. Niedersachsen muss deshalb ebenfalls schnell ein Rahmenkonzept für den Sport in Corona-Zeiten schaffen. Hierfür machen die Grünen konkrete Vorschläge.

MIT SPORTARTEN IM FREIEN STARTEN – AUCH DIGITALE MITMACH-ANGEBOTE FÖRDERN

  • Zu Freizeit- und Trainingszwecken sollten Individualsportarten im Freien ab sofort unter bestimmten Auflagen zu Hygiene und Abständen wieder zulässig sein.
  • Dazu gehören beispielsweise Leichtathletik, Ballsportarten ohne Körperkontakt, Reiten, Bewegen auf Rollen und Rädern, Wassersportarten, Tennis, Badminton, Einzeltanz, Gymnastik.
  • Voraussetzung ist, dass die Kontaktbeschränkungen und der Mindestabstand sowie die Hygienevorschriften eingehalten werden können.
  • Im nächsten Schritt sollten Sporthallen unter strengen Auflagen (Kleingruppen, Abstandskriterien) für geeignete Sportarten, wie z.B. Turnen, Tischtennis, Badminton u.a. für den Vereinsbetrieb wieder geöffnet werden.
  • Neue Wege brauchen wir auch im Sport für mehr digitale Angebote. Denn natürlich lassen sich sportliche Aktivitäten zu Hause auch gut digital animieren.

KEINE SONDERROLLE FÜR FUSSBALL-BUNDESLIGA - CORONA-TEST WERDEN IN DER MEDIZIN GEBRAUCHT

Was wir aber nicht brauchen, ist ein vorzeitiger Start für Profisport wie Bundesliga-Fußball, wenn dies nur mit dem Verbrauch von Corona-Tests möglich ist, die dringend anderswo gebraucht werden. Solange im medizinischen Bereich nicht genügend Testkapazitäten bestehen, kann es keine Sonderrolle für einzelne Profisportarten geben. Die Fußball-Bundesliga ist sicherlich für viele Fußball-Fans wichtig, aber sie ist nicht systemrelevant.“

Hintergrund

Der Sport erfüllt eine wesentliche sozialgesellschaftliche Aufgabe. Sportvereine und alle Gruppen, die nichtorganisierten Sport betreiben, setzen sich seit Wochen mit der krisenbedingten Beschränkung ihres Angebots und ihrer Möglichkeiten auseinander. Dies haben inzwischen mehrere Bundesländer erkannt. Vor allem für den Kinder- und Jugendbereich ist ein langsam anlaufender Sportbetrieb – gerade aus gesundheitsfördernden Aspekten – besonders wichtig. Kinder- und Jugendgruppen muss es in den o.g. Sportarten wieder möglich sein, in Kleingruppen ihrem Sport nachzugehen. 

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