Pressemeldung Nr. 178 vom

Sozialbindungen im Wohnungsbestand aufbauen – Wohnen und Pflege im Quartier ermöglichen

„Wir brauchen mehr Wohnungen für die am Markt benachteiligten Gruppen mit wenig Einkommen, die die steigenden Mieten auf dem freien Wohnungsmarkt selbst mit Wohngeldleistungen nicht mehr aufbringen können."

Darum geht’s

Die rot-grüne Landesregierung will für 2014 das Wohnungsbauförderprogramm neu strukturieren. Dazu hat die Konzertierte Aktion, der Zusammenschluss der mit Fragen der Wohnungsversorgung und des Hausbaus befassten Verbände des Wohnungswesens in Niedersachsen, Empfehlungen erarbeitet und heute verlautbart.

Das sagen die Grünen

Thomas Schremmer, Sprecher für Bauen und Wohnen

„Wir brauchen mehr Wohnungen für die am Markt benachteiligten Gruppen mit wenig Einkommen, die die steigenden Mieten auf dem freien Wohnungsmarkt selbst mit Wohngeldleistungen nicht mehr aufbringen können. Angesichts des sich ständig verringernden Bestandes an sozial gebundenen Wohnungen müssen die Mittel des Landes in den Aufbau neuer längerfristiger Sozialbindungen vor allem im Bestand gehen.“

„Ein weiterer Schwerpunkt des neuen Wohnungsbauförderprogramms muss dem Ziel dienen, Menschen hohen Alters und Menschen mit Behinderungen einen Verbleib in ihrem angestammten Wohnquartier zu ermöglichen. So können durch Modernisierung und Anpassungsmaßnahmen im Wohnungsbestand ein selbstbestimmtes Leben im Alter als Alternative zur Einweisung in ein Pflegeheim gewährleistet werden.“

„Ein Weg wäre zudem, einen Teil der Wohnungsbauförderung mit verlorenen Zuschüssen zu gestalten. Dies ermöglicht nicht nur den Mietpreis niedrig zu halten, sondern erhöht auch die Chancen, dass die Investoren die Mittel des Landes angesichts des anhaltenden niedrigen Zinsniveaus am Hypothekenmarkt in Anspruch nehmen.“

Zum Hintergrund

Die Wohnungsbauförderung der alten Landesregierung war vorrangig auf die Förderung von Wohneigentum gerichtet. Die rot-grüne Landesregierung will dagegen die Mittel, die für die Wohnungsbauförderung in Höhe von knapp 40 Millionen Euro zur Verfügung stehen, primär zur Modernisierung des Bestandes nutzen und der Versorgung benachteiligter Nachfragegruppen am Wohnungsmarkt (wie etwa Niedrigverdiener, Erwerbslose, Wohnungslose) widmen. Darüber hinaus wollen die rot-grünen Koalitionäre einen Akzent für das Ziel Wohnen und Pflege im Quartier setzen, um vor allem älteren Menschen mit Unterstützungsbedarf einen Verbleib im angestammten Wohnquartier und ein selbstbestimmtes Leben im Alter und bei Behinderung zu ermöglichen.

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