Schulstruktur darf kein Tabu bleiben - PISA 2003 zeigt scharfe soziale Selektion der dreigliedrigen Schule

Alarmierend ist nach Ansicht der stellvertrenden Fraktionsvorsitzenden der Landtagsgrünen Ina Korter der Befund von PISA 2003, nach dem Kinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen in den deutschen...

Alarmierend ist nach Ansicht der stellvertrenden Fraktionsvorsitzenden der Landtagsgrünen Ina Korter der Befund von PISA 2003, nach dem Kinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen in den deutschen Schulen weiter ”šabgehängt’ werden. "Unsere Gesellschaft kann es sich nicht leisten, dass mehr als 20% der Jugendlichen die Schule verlassen, ohne über ein ausreichendes Leseverständnis zu verfügen", sagte die Grünen-Politikerin. Es sei völlig verfehlt, jetzt nur auf die geringfügigen Leistungsverbesserungen bei den Gymnasiasten zu verweisen.
"Nach diesen erneut schlechten PISA-Ergebnissen darf die Schulstruktur nicht länger zum Tabu erklärt werden", sagte Korter. Inzwischen seien sich die Schulforscher weitgehend einig, dass die Dreigliedrigkeit hauptverantwortlich für die scharfe soziale Selektion der deutschen Schule sei. "So lange eine Schule Kinder aussortieren kann, ist sie nicht gezwungen, alle optimal zu fördern". Wer jetzt starrsinnig an der überkommenen Schulstruktur festhalte, fahre das deutsche Bildungssystem weiter gegen die Wand.
Notwendig seien tiefgreifende Reformen. Korter verwies auf den Erfolg Polens. Nachdem im Nachbarland eine gemeinsame Mittelstufe für alle Kinder eingeführt und der Unterricht verbessert wurde, habe es bei PISA Deutschland deutlich überrundet.

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