Pressemeldung Nr. 209 vom

Piel: Hinrich-Wilhelm-Kopf-Platz im Sinne der Opfer umbenennen

„Wir müssen uns die historische Bedeutung und Wirkung des jetzigen Namens bewusst machen. Vor diesem Hintergrund sprechen wir uns für eine Umbenennung und eine neue Namensgeberin aus, die für die Auseinandersetzung mit der Geschichte steht.“

Darum geht‘s

Eine Historische Kommission hat aufgedeckt, dass sich Hinrich Wilhelm Kopf während der NS-Zeit an jüdischem Eigentum bereichert haben soll. In der Diskussion steht nun der Platz am Niedersächsischen Landtag, der nach Kopf benannt wurde.

Das sagen die Grünen

Anja Piel, Fraktionsvorsitzende

„Wir müssen uns die historische Bedeutung und Wirkung des jetzigen Namens bewusst machen. Vor diesem Hintergrund sprechen wir uns für eine Umbenennung und eine neue Namensgeberin aus, die für die Auseinandersetzung mit der Geschichte steht.“

„Als Anlieger möchten wir uns in die Debatte einbringen, eine Entscheidung über die Namensgebung des Platzes treffen jedoch nicht die Fraktionen des Niedersächsischen Landtags, sondern der Bezirksrat Hannover-Mitte.“

„Im Sinne der Opfer des Nationalsozialismus sollte die Debatte unbedingt weitergeführt werden, indem der Landtag beispielsweise mit einer Gedenktafel einen Beitrag zu einem Ort des Erinnerns leistet.“

Hintergrund

In einer von der Göttinger Wissenschaftlerin Teresa Nentwig verfassten Biografie wurde aufgedeckt, dass der von den Nazis als Landrat entlassene Hinrich Wilhelm Kopf nach 1933 mit einer Firma an der sogenannten Arisierung jüdischer Betriebe beteiligt war und ab 1940 auch an der Beschlagnahme von jüdischem Eigentum in Polen beteiligt war. Die Historische Kommission des Landes Niedersachsen schreibt dazu, es bestehe kein vernünftiger Zweifel, dass Kopf "als moralisch-politisch belastet zu gelten hat".

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