Pressemeldung Nr. 397 vom

Nebenstreckenausbau effektiver, günstiger und schneller :Neue Studie bestätigt Bedenken gegen Y-Trasse

Offensichtlich sei jetzt bei Minister Hirche auch die Erkenntnis gereift, dass die Y-Trasse nicht vor 2019 fertig gestellt werden kann und damit „ab 2012 eine riesige Kapazitätslücke im niedersächsischen Schienengüterverkehr klafft“, so Enno Hagenah.

Die Landtagsgrünen sehen nach Vorlage der heute (Freitag) im Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr vorgestellten Studie zur Hafenhinterlandanbindung ihre kritische Haltung zur Y-Trasse bestätigt. "Es ist erfreulich, dass die Landesregierung endlich auch die Bedeutung der nichtbundeseigenen Bahnstrecken positiv bewertet", sagte der verkehrspolitische Sprecher Enno Hagenah. Offensichtlich sei jetzt bei Minister Hirche auch die Erkenntnis gereift, dass die Y-Trasse nicht vor 2019 fertig gestellt werden kann und damit "ab 2012 eine riesige Kapazitätslücke im niedersächsischen Schienengüterverkehr klafft". Gleichwohl sei erkennbar, dass die von der Landesregierung in Auftrag gegebene Studie deren "Prestigeprojekt Y-Trasse" nicht gefährden sollte. So würde die Bedeutung alternativer Angebote kleingeschrieben, damit die Y-Trasse nicht weiter an Glanz verliert, sagte der Grünen-Politiker.

Hagenah erinnerte daran, dass die Finanzierung des Projekts wegen erheblicher Kostensteigerungen über den Bundesverkehrswegeplan nicht gesichert ist. Die Studie zeige als Alternativen kurzfristig umsetzbare Maßnahmen auf. Dazu gehören der zweigleisige Ausbau der Strecke Rotenburg-Verden, die Ertüchtigung der "Amerika-Linie" Langwedel-Uelzen-Stendal und der Ausbau der so genannten Heidebahn.

"Es wird deutlich, dass eine zweigleisige Güterbahn durch die Heide eine wesentlich größere Kapazität bieten würde als die Y-Trasse", sagte der Grünen-Politiker. Auch die Kosten für die Heidebahn, die Strecke Rotenburg-Verden und die Amerika-Linie, die sich zusammen auf etwa 1,5 Milliarden Euro belaufen würden, seien gegenüber den mittlerweile nach Schätzungen an drei bis vier Milliarden Euro heranreichenden Kosten für die Y-Trasse ein entscheidendes Argument für die Alternativen zu dem Großprojekt.

Zurück zum Pressearchiv