Statement:Miriam Staudte zu Tierschutzverstößen in einem großen niedersächsischen Schlachthof

Der erneut bekannt gewordene schlimme Fall von Tierschutzverstößen zeigt, dass wir es nicht mit Einzelfällen zu tun haben, sondern das System der staatlichen Kontrollen nicht funktioniert. Er zeigt auch, dass wir alle, auch als Verbraucherinnen und Verbraucher in der Pflicht sind: Wir brauchen eine Abkehr vom Prinzip ‚Billigfleisch‘.

Zu den aktuell bekannt gewordenen Tierschutzverstößen in einem großen niedersächsischen Schlachthof sagt Miriam Staudte, tierschutzpolitische Sprecherin:

Der erneut bekannt gewordene schlimme Fall von Tierschutzverstößen zeigt, dass wir es nicht mit Einzelfällen zu tun haben, sondern das System der staatlichen Kontrollen nicht funktioniert. Er zeigt auch, dass wir alle, auch als Verbraucherinnen und Verbraucher in der Pflicht sind: Wir brauchen eine Abkehr vom Prinzip ‚Billigfleisch‘.

Wir fordern eine Aufstockung der Personalressourcen in den Veterinärämtern und schärfere Sanktionen bei nachgewiesenem vorsätzlichem Wegschauen von Kontrolleuren.

Hintergrund:

Am 21. November 2018 findet im Niedersächsischen Landtag eine Anhörung zum grünen Antrag „Tierschutzverstöße beim Schlachten verhindern“ statt.

Weitere grüne Forderungen sind:

  • Vier-Augen-Prinzip bei Tierschutzkontrollen, die Durchführung unangekündigter Kontrollen durch eine unabhängige Mittelinstanz, das Rotationsverfahren für das amtliche Tierschutzüberwachungspersonal sowie das Melden von Unregelmäßigkeiten, auch an das jeweilige Landesamt;
  • ein verpflichtendes Prüf- und Zulassungsverfahren für die Betäubungstechnik zu etablieren;
  • die auf den Schlachtbetrieben durch die Eigenkontrollsysteme vorliegenden Daten zur Zuverlässigkeit der Betäubungs- und Schlachtverfahren und zu Häufigkeit, Art, Umfang von tierschutzrelevanten Fehlern abzufragen und in jährlichen Berichten anonymisiert zu veröffentlichen.
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