Pressemeldung Nr. 17 vom

Erntehelfer*innen schützen:Miriam Staudte: Sammelunterkünfte umgehend verbieten

Im Zuge der Corona-Krise befürchten landwirtschaftliche Betriebe, zu wenig Erntehelferinnen und Erntehelfer aus dem Ausland gewinnen zu können, um den arbeitsintensiven Gemüseanbau zu betreiben.

Darum geht’s

Im Zuge der Corona-Krise befürchten landwirtschaftliche Betriebe, zu wenig Erntehelferinnen und Erntehelfer aus dem Ausland gewinnen zu können, um den arbeitsintensiven Gemüseanbau zu betreiben. Auch Bio-Betriebe sind zum Beispiel für die Beseitigung von Ackerkräutern durch Hacken auf Arbeitskräfte angewiesen. Die Grünen wollen mit einer Anfrage wissen, welche Maßnahmen die Landesregierung plant. Als Sofortmaßnahmen fordern die Grünen im Landtag ein Verbot der ohnehin umstrittenen Sammelunterkünfte für Saison-Arbeitskräfte in der Landwirtschaft. Die Betriebe werden zudem angehalten, selbst aktiv zu werden und für bessere Wohnbedingungen zu sorgen.

Das sagen die Grünen

Miriam Staudte, agrarpolitische Sprecherin

„In diesen Tagen sehen wir deutlich, welche Berufsgruppen unsere Gesellschaft tragen und unersetzlichen Dienst für uns alle leisten. Das reicht über das Gesundheitswesen als primär betroffenen Bereich weit hinaus, auch in die Landwirtschaft. Wenn es zu Engpässen bei der Bestellung der Felder kommt, beeinträchtigt das früher oder später die Versorgung mit Lebensmitteln. Auch steht die Spargelsaison von der Tür. Es ist in Zeiten der Corona-Krise mehr denn je geboten, dass diese wichtigen Arbeitskräfte gut untergebracht werden. Mehrbett-Zimmer in Sammelunterkünften sind allein schon aus Infektionsschutzgründen nicht mehr akzeptabel. Die Landesregierung ist gefordert, umgehend einen entsprechenden Erlass an die Kommunen zu geben. An die Betriebe appellieren wir, unverzüglich selbst tätig zu werden. Wenn die Wohnbedingungen hier gesundheitsgefährdend sind, werden die Arbeitskräfte in Corona-Zeiten zweimal überlegen, ob sie überhaupt einreisen, auch wenn es erlaubt bleiben sollte.“

Hintergrund

Der Deutsche Bauernverband (DBV) rechnet damit, dass aufgrund der Grenzschließungen bundesweit zu wenig Erntehelfer*innen zur Verfügung stehen werden. "Wir sind in der beginnenden Ernte. Die Arbeit ist nicht verschiebbar", warnte Hans-Dieter Stallknecht vom DBV.

Auch der beim Thema Schutz von Arbeitsmigrant*innen engagierte Pfarrer Peter Kossen warnt eindringlich vor einer Infektionswelle mit Todesfolge bei den geschwächten Arbeitskräften insbesondere in der Schlachtindustrie. Seitens der Grünen werden die Sammelunterkünfte für Erntehelfer*innen generell seit jeher sehr kritisch gesehen.

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