Pressemeldung Nr. 42 vom

Schäferinnen und Schäfer in Existenznöten:Miriam Staudte: Otte-Kinast muss sich für bundesweite Weideprämie einsetzen

Die Landwirtschaft wird mit milliardenschweren EU-Subventionen gefördert, doch ausgerechnet die naturnahe und artgerechte Weidetierhaltung geht dabei leer aus. Dabei ist die Leistung der Schäferei für die Artenvielfalt und den Erhalt wertvoller Naturräume unersetzlich.

Darum geht’s

Heute (13. März 2018) demonstrierten Schäfer, Biolandwirte und Naturschützer aus ganz Deutschland vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium für die Einführung einer bundesweiten Weideprämie. Niedersachsen hatte unter Rot-Grün bereits für eine Landeslösung gesorgt. Die niedersächsische Weideprämie wurde von der neuen rot-schwarzen Landesregierung gestrichen. Die Grünen im Landtag haken mit einer Anfrage zur Schafhaltung nach und fordern Agrarministerin Otte-Kinast auf, sich nun umso mehr für eine bundesweite Weideprämie einzusetzen.

Das sagen die Grünen

Miriam Staudte, agrarpolitische Sprecherin

„Die Groko in Land und Bund darf die Schäferinnen und Schäfer nicht im Stich lassen. Die niedersächsische Weideprämie für Schaf- und Ziegenherden hat Landesagrarministerin Barbara Otte-Kinast gestrichen. Nun muss sie sich umso mehr bei ihrer Parteifreundin und neuen Amtskollegin Julia Klöckner dafür einsetzen, dass der Bund endlich EU-Mittel für die Förderung der Weidehaltung freigibt.“

„Während die Schäferinnen und Schäfer bundesweit ums Überleben kämpfen und viele Betriebe schon aufgeben  mussten, gibt es bereits in 22 EU-Staaten eine Weidetierprämie für Mutterschafe und Mutterziegen aus EU-Mitteln. Die EU-Kommission erlaubt eine solche flächenunabhängige Förderung ausdrücklich. Deutschland hat dies bislang entgegen aller Notwendigkeit verweigert.“

„Die Landwirtschaft wird mit milliardenschweren EU-Subventionen gefördert, doch ausgerechnet die naturnahe und artgerechte Weidetierhaltung geht dabei leer aus. Dabei ist die Leistung der Schäferei für die Artenvielfalt und den Erhalt wertvoller Naturräume unersetzlich.“

Zum Hintergrund

Die EU-Agrarförderung erfolgt größtenteils flächenbezogen. Beweiden Schäfer mit ihren Herden Naturschutzflächen, Deiche oder öffentliches Grünland, sind sie von der Förderung ausgeschlossen. Eine flächenunabhängige Weideprämie hat die GroKo in Niedersachsen gestoppt. Auch in Niedersachsen schrumpft die Zahl der hauptberuflichen Schäfer. Der grüne Landwirtschaftsminister Christian Meyer hatte die Förderung für Schafhalter verstärkt, sodass die Zahl der gehaltenen Schafe in Niedersachsen in den letzten Jahren – entgegen dem Bundestrend – wieder auf über 170.000 Schafe anstieg.

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