Pressemeldung Nr. 23 vom

Lange Tiertransporte:Miriam Staudte: Landesregierung darf Schlupfloch durch Niedersachsen nicht dulden

Das schleswig-holsteinische Landwirtschaftsministerium hat die Ausfuhr von Schlacht- und Zuchttieren in bestimmte Nicht-EU-Staaten für die kommenden vier Wochen verboten. „Die niedersächsische Agrarministerin Otte-Kinast darf die Umgehung des schleswig-holsteinischen Verbots nicht weiter dulden. Ein Schlupfloch für Tierschutzverstöße darf es in Niedersachsen nicht geben", fordert Miriam Staudte.

Darum geht‘s

Das schleswig-holsteinische Landwirtschaftsministerium hat die Ausfuhr von Schlacht- und Zuchttieren in bestimmte Nicht-EU-Staaten für die kommenden vier Wochen verboten. Schon zuvor hatten jedoch eine Vielzahl von Landkreisen in Schleswig-Holstein keine Genehmigungen mehr für solche Transporte erteilt, was faktisch zur Sperre der Sammelstelle in Dätgen führte. Die Kieler Nachrichten berichten, dass als Folge die Tiertransporte nun einen Umweg über Niedersachsen nehmen und von dort aus in die umstrittenen Einfuhrstaaten gelangen. Die Grüne Landtagsfraktion fragt die Landwirtschaftsministerin, wie sie damit umgeht.

Das sagen die Grünen

Miriam Staudte, agrarpolitische Sprecherin

„Agrarministerin Otte-Kinast darf die Umgehung des schleswig-holsteinischen Verbots nicht weiter dulden. Ein Schlupfloch für Tierschutzverstöße darf es in Niedersachsen nicht geben. Ein entsprechender Erlass zum Transportverbot von Schlacht- und Zuchttieren ist auch in Niedersachsen sofort notwendig.“

„Wir fordern ein Umdenken im Umgang mit Nutztieren. Tierschutz darf nicht an nationalen Grenzen Halt machen. Die Landwirtschaftsministerin steht in der Pflicht, sich auf allen Ebenen gegen Tiertransporte auf Langstrecken einzusetzen.“

Zum Hintergrund

Immer wieder berichten Medien über tierschutzwidrige Bedingungen bei Tiertransporten in Nicht-EU-Staaten. Allein in der Sommermonaten 2018 wurden über 29 Millionen Hühner, Rinder und Schweine und andere Tierarten aus Niedersachsen heraus auf lange Tiertransporte geschickt.  In den letzten Wochen und Monaten führte die Situation dazu, dass einzelne Landkreise, insbesondere in Bayern und Schleswig-Holstein, Transporte in diese Länder untersagten.

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