Statement:Miriam Staudte: Castor-Transport zu Corona-Zeiten ist unverantwortlich

„Es ist unverantwortlich, dass der Bund diesen Castor-Transport trotz erhöhtem Corona-Risiko durchdrückt.“

Zu dem aktuellen Castor-Transport mit Atommüll aus der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield quer durch Niedersachsen in ein Zwischenlager in Biblis (Hessen) erklärt die atompolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, Miriam Staudte:

„Es ist unverantwortlich, dass der Bund diesen Castor-Transport trotz erhöhtem Corona-Risiko durchdrückt. Das Gebot der Stunde ist es, unnötige Menschenansammlungen zu vermeiden. Der Transport hätte ins nächste Jahr verschoben werden müssen, wenn auch Proteste und der Einsatz der Polizei wieder ohne gesundheitliches Risiko möglich sind. Hier verletzt der Bund auch die Fürsorgepflicht gegenüber den Polizist*innen, die zur Sicherung des Transportes eingesetzt werden.“

Hintergrund

Deutschland steht rechtlich in der Pflicht, den im Ausland aufbereiteten Atommüll aus deutschen Reaktoren wieder zurückzunehmen. Derzeit läuft ein Transport mit sechs Castor-Behältern mit radioaktiven Abfällen aus der Wiederaufbereitung im britischen Sellafield. Die Behälter sind im Montagmorgen per Schiff im Hafen von Nordenham angekommen. Sie sollen nun per Bahn in das Castor-Zwischenlager im hessischen Biblis weitertransportiert werden. Nach langen Verhandlungen hatten sich mehrere Bundesländer bereiterklärt, Castor-Behälter aus der Wiederaufarbeitung aufzunehmen, anstatt sie ins Zwischenlager Gorleben bringen zu lassen.

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