Pressemeldung Nr. 170 vom

Tachomanipulation:Miriam Staudte: Autokäufer mit Datenbank schützen

„Jeder dritte Gebrauchtwagen fährt laut Schätzungen von Polizei und TÜV in Deutschland mit gefälschten Tachostand. Käuferinnen und Käufern eines solchen manipulierten Gebrauchtwagens entsteht dabei ein durchschnittlicher Schaden von 3.000 Euro. Das ist für viele Bürgerinnen und Bürger sehr viel Geld!“

Darum geht´s

In der gestrigen Plenarsitzung des Niedersächsischen Landtages wurde der Antrag von Bündnis 90/Die Grünen und der SPD zur wirksamen Eindämmung der Tachomanipulation abschließend beraten. Mit dem Antrag wird die Landes-, Bundes- und EU-Ebene dazu aufgefordert, Maßnahmen zur Vermeidung von Tachomanipulationen einzuleiten.

Das sagen die Grünen

Miriam Staudte, verbraucherschutzpolitische Sprecherin

„Jeder dritte Gebrauchtwagen fährt laut Schätzungen von Polizei und TÜV in Deutschland mit gefälschtem Tachostand. Käuferinnen und Käufern eines solchen manipulierten Gebrauchtwagens entsteht dabei ein durchschnittlicher Schaden von 3.000 Euro."

„Wir haben hier die Pflicht, die Verbraucherinnen und Verbraucher zu schützen! Es gibt unterschiedliche Systeme, mit denen sich die Tachomanipulationen nachweislich und deutlich reduzieren lassen - wie z.B. das Car-Pass-System in Belgien. Wir fordern die Landesregierung mit unserem Antrag dazu auf, sich für eine verbindliche Datenbanklösung auf Bundesebene einzusetzen, mit deren Hilfe die angegebene Kilometerleistung konstant auf ihre Plausibilität hin überprüft werden kann. Wir fordern darüber hinaus, die Hersteller von Kraftfahrzeugen zu verpflichten, ihre Fahrzeuge besser gegen die Manipulation des Kilometerstandes abzusichern. Der Handel von Gebrauchtwagen ist grenzübergreifend. Wir setzen uns daher auch für ein europaweites Verbot von Tachomanipulation ein.“

Zum Hintergrund

Kilometerstandsanzeigen lassen sich mit Hilfe eines Computerprogramms so manipulieren, dass sie weniger Kilometer anzeigen, als die Gebrauchtwagen tatsächlich gefahren wurden. Dies mindert den Wert eines erworbenen Gebrauchtwagens beträchtlich. Dabei entsteht deutschlandweit ein jährlicher Schaden von sechs Milliarden Euro. Datenbanklösungen wie beispielsweise der in Belgien eingesetzte Car-Pass können erheblich dazu beitragen, Tachomanipulationen einzudämmen. So ist die Zahl der Fälschungen seit Einführung des Car-Pass-Systems von rund 60000 im Jahr 2006 auf 1239 im Jahr 2014 gesunken. In Deutschland existiert bislang keine vergleichbare Lösung.

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