Pressemeldung Nr. 22 vom

Russischer Atomkonzern plant Beteiligung:Miriam Staudte: Atomausstieg nach Fukushima vollenden - Lingen stilllegen

„Eine Eigentümer-Rochade bei der Brennelementefabrik lehnen wir strikt ab. Stattdessen muss die Bundesregierung die Kernbrennstoffproduktion endlich stilllegen.“

Darum geht’s

Am 11. März 2011 kam es in Fukushima in drei Reaktoren zur atomaren Kernschmelze. Die Grünen fordern den in Deutschland aufgrund dieser Atomkatastrophe beschlossenen Atomausstieg zu vollenden und auch Anlagen wie die Brennelementefabrik in Lingen stillzulegen.  Nach aktuellen Berichten plant der russische Staatskonzern TVEL eine Beteiligung an der Brennelementefabrik Lingen, die vom französischen Unternehmen Framatome betrieben wird. Framatome und TVEL haben beim Bundeskartellamt einen Antrag zur Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens gestellt.

Derzeit reagieren weder Bundesregierung noch Landesregierung auf die neusten Entwicklungen in Lingen.

Das sagen die Grünen

Miriam Staudte, atompolitische Sprecherin

„Eine Eigentümer-Rochade bei der Brennelementefabrik lehnen wir strikt ab. Stattdessen muss die Bundesregierung die Kernbrennstoffproduktion endlich stilllegen. Der Export von Brennelementen aus Niedersachsen ins Ausland ist mit dem Atomausstieg nach Fukushima nicht vereinbar.

Am 11. März jährt sich die Atomkatastrophe von Fukushima zum 10. Mal. Es ist höchste Zeit, den Atomausstieg konsequent umzusetzen. Die Brennstofflieferungen von Lingen zu Atomkraftwerken im Ausland müssen beendet werden, denn nukleare Strahlung kennt keine Grenzen.“

Hintergrund

Die Grünen haben von der Bundesregierung weitere Informationen zum geplanten Eigentümerwechsel eingefordert. Angesichts der geltenden Sanktionen gegen Russland bestehen erhebliche Sicherheitsbedenken gegen Brennstoffexporte nach Russland. Ein Bericht der Bundesregierung im Umweltausschuss des Bundestags ist am 24. März vorgesehen.

Der Atomkonzern TVEL ist ein Tochterunternehmen der staatlichen, russischen Atomagentur Rosatom, die u.a. Kernbrennstoffe für Atomreaktoren in Russland für den Export in andere Länder liefert. Das Unternehmen Framatome ist Teil des französischen Konzerns EDF ist, der überwiegend im Besitz des französischen Staats ist.

Am 11. März 2021 um 18 Uhr organisieren Bürgerinitiativen vor dem Alten Rathaus in Lingen eine Mahnwache zur Erinnerung an die Atomkatastrophe in Fukushima (Japan) vor zehn Jahren. Mit der Mahnwache wird auch die Forderung nach der sofortigen

Stilllegung der Brennelementefabrik in Lingen und des AKW Emsland (Lingen II) unterstrichen.

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