Pressemeldung Nr. 3238 vom

Minister Sander verhöhnt Strahlenopfer - "Radioaktivität kerngesund" zynische Pro-Atom-Kampagne - Harms fordert Minister zum öffentlichen Streitgespräch

Einen zynischen Umgang mit den Opfern radioaktiver Verstrahlung hat die Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen Rebecca Harms dem niedersächsischen Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) vorgeworfe...

Einen zynischen Umgang mit den Opfern radioaktiver Verstrahlung hat die Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen Rebecca Harms dem niedersächsischen Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) vorgeworfen. Der Minister hatte bei seinem gestrigen Besuch im Schacht Konrad vor Pressefotografen mit einem T-Shirt posiert, auf dem das Warnzeichen für Radioaktivität mit dem Slogan "kerngesund" aufgedruckt ist.
"Sander fehlt nicht nur der gebührende Abstand zu den Interessen der Atomindustrie, sondern auch jegliches Gespür für die Wirkung eines solchen Auftritts", sagte Harms am Dienstag in Hannover. Die Atomkraft als kerngesund zu bezeichnen, sei eine Verhöhnung aller Strahlengeschädigten. Harms erinnerte an die Aktionen der Stiftung "Kinder von Tschernobyl", die in Niedersachsen Hilfsangebote für Strahlenopfer organisiert. "Was muss ein Kind aus Weißrussland denken, wenn es dem Minister in diesem Aufzug begegnen würde?"
Harms fordert Sander in einem Schreiben zu öffentlichen Pro- und Contra-Diskussionen über die geplanten Endlagerstandorte in Salzgitter und Gorleben auf. "Spätestens seit der Katastrophe von Tschernobyl gibt es eine Mehrheit für den Ausstieg aus der
Atomenergie wegen der unbeherrschbaren Risiken. In Ihrem Haus rangieren jedoch eindeutig die Interessen der Atomindstrie vor den Sicherheitsinteressen der Bevölkerung", heißt es darin.

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