Neue Studie zur flächendeckenden Verbreitung von Pestiziden aus der Landwirtschaft :Meyer: Pestizide sind ein flächendeckendes Problem und erfordern mehr Einschränkungen als im Niedersächsischen Weg geplant

Die Studie zeigt: Pestizide dringen bis in die entlegensten Winkel unseres Landes vor, auch weit entfernt von den ursprünglichen Einsatzorten. Diese Dauerbelastung ist eine Gefahr für die Gesundheit und eine wesentliche Ursache für den Artenschwund. Die Ergebnisse der Studien machen deutlich, dass der von der Landesregierung vorangetriebene Niedersächsische Weg viel zu kurz greift.

Die am heutigen Dienstag (29. September) veröffentlichte Studie „Pestizid-Belastung der Luft“ untersucht erstmals bundesweit die Belastung durch Insektengifte aus der Landwirtschaft. In Niedersachsen wurden 15 Standorte untersucht, an denen allein insgesamt 59 Pestizid-Wirkstoffe nachgewiesen wurden. Diese Ergebnisse belegen, wie stark sich

Pestizide über die Luft flächendeckend ausbreiten und auch vor Bio-Äckern und Naturschutzgebieten nicht Halt machen. Aus Sicht der Grünen im Landtag sind deshalb harte Einschnitte für den Gebrauch von Pestiziden notwendig, die über die bisherigen Pläne im sogenannten Niedersächsischen Weg hinausgehen müssen.

Christian Meyer, Fraktionsvize und Sprecher für Naturschutz:

Die Studie zeigt: Pestizide dringen bis in die entlegensten Winkel unseres Landes vor, auch weit entfernt von den ursprünglichen Einsatzorten. Diese Dauerbelastung ist eine Gefahr für die Gesundheit und eine wesentliche Ursache für den Artenschwund. Die Ergebnisse der Studien machen deutlich, dass der von der Landesregierung vorangetriebene Niedersächsische Weg viel zu kurz greift. Gefährliche Insektengifte haben insbesondere in Schutzgebieten nichts zu suchen. Glyphosat muss generell endlich verboten werden. Der Pestizidverbrauch muss in der Fläche um mindestens 40 Prozent gesenkt werden, wie es das zum Beispiel das Volksbegehren Artenschutz fordert. Es braucht verbindliche Vorgaben an die Verursacher der Pestizidbelastung. Die Landesregierung darf bei ihren Ankündigungen zur Verringerung der Pflanzengifte nicht wieder nur auf Freiwilligkeit setzen.

Hintergrund:

Selbst am Brocken mitten im Nationalpark Harz wurden Rückstände von 12 Pestiziden gefunden. Die Studie belegt zum Beispiel, dass das Totalherbizid Glyphosat in der Luft weiter verbreitet ist als jeder andere untersuchte Wirkstoff. Gefunden wurden auch Wirkstoffe wie DDT, deren Einsatz schon lange nicht mehr zulässig ist.

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